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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Formen der Lyrik


Dana
06.06.2009, 15:35
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Lyrik / Gedicht:

Das Besondere an der Kunst, die wir hier betreiben, ist, dass es weder für Dichtung noch Lyrik
eine eindeutige Definition gibt.
Als Gedicht wurde ursprünglich alles schriftlich abgefasste bezeichnet. Erst seit dem 18. Jahrhundert wird „Gedicht“ und „Dichtung“ nur noch im poetischen Bereich verwendet.
Ähnliches gilt für den Begriff „Lyrik“, der erst seit dem 19. Jahrhundert synonym für Poesie verwendet wird.
"Dichten" entlehnt sich aus dem Lateinischen von dicere (sagen) bzw. dictare (zum Aufschreiben diktieren).

Aus der Wortherkunft könnte man „Gedicht/Dichtung“ als „verdichtete“ (eng zusammengefasste) Erzählweise deuten und „Lyrik“ als Spiel (Lyra) in melodischer (weil einst gesungen) Sprache zusammenfassen.

Dieses Zusammenspiel ergibt ein Gedicht und die Entscheidung darüber, ob es eines ist, hat sehr viel mit dem Gefühl für Sprache zu tun.


Eindeutiger hingegen definiert man die Formen der Lyrik:
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Dana
06.06.2009, 15:35
Akrostichon:

Die Anfangsbuchstaben der Wortfolge oder Versfolge ergeben hintereinander gelesen einen Sinn
(Name, Satz, Sprichwort).

Dana
06.06.2009, 15:36
Ballade:

Ein mehrstrophiges erzählendes Gedicht, das häufig mittelalterlich-märchenhaft, aber auch antike oder zeitgenössisch-rezente Stoffe aufgreift und sich im pointierten Schluss auszeichnet.

Dana
06.06.2009, 15:38
Dinggedicht

Ein Gegenstand oder ein Lebewesen spricht aus sich selbst. Das lyrische Ich tritt in den Hintergrund.

Dana
06.06.2009, 15:38
Distichon:

Die Verspaare bestehen aus je einem Hexameter (Sechsmaß) und einem Pentameter (Fünfmaß).

Dana
06.06.2009, 15:39
Elegie:

Oft in Distichen verfasste meist traurige, klagende Themen.

Dana
06.06.2009, 15:40
Figurengedicht:

Nicht nur literarisch funktionierend, sondern darüber hinaus in optischer Hinsicht eine Figur, Form aufweisend.

Dana
06.06.2009, 15:40
Hymne:

Feierlicher Preis- und Lobgesang, ein Ausdruck hoher Begeisterung. (Mit der Ode verwandt.)

Dana
06.06.2009, 15:41
Haiku - japanisch: „Lustiger Vers“:

Ein Dreizeiler aus der Natur mit jeweils 5, 7, 5 Silben. Mit insgesamt 17 Silben die kürzeste Gedichtform der Welt.

Dana
06.06.2009, 15:42
Lautgedicht:

Moderne Lyrik, die auf sprachlichen Sinn erheblich oder ganz verzichtet. Diese Form ist in der Malerei mit
Abstrakter Malerei vergleichbar.

Dana
06.06.2009, 15:43
Limerick:

Ein kurzes, meist scherzhaftes Gedicht in fünf Zeilen mit dem Reimschema aa bb a, das in eine Pointe endet.

Dana
06.06.2009, 15:43
Ode:

Ähnlich der Hymne, jedoch statt Lobpreisung mit mehr Gewicht auf Erhabenheit. Hier sind weder Reim noch festes Metrum zwingend. Die Ode drückt sich im pathetischen Sprachstil aus.

Dana
06.06.2009, 15:44
Prosagedicht:

Ohne Vers und Reim in Prosa erzählt. Prosagedichte sind aus der Schwierigkeit fremdsprachiger Gedichtübersetzungen entstanden.

Dana
06.06.2009, 15:45
Rap „Rhythmus and Poetry“:

Musikart (klopfen, meckern, pochen) mit Sprechgesang.

Dana
06.06.2009, 15:46
Senryú:

Dem Haiku ähnlich, jedoch nicht der Natur, sondern dem Persönlichen, dem Emotionalen zugewandt.

Dana
06.06.2009, 15:46
Siziliane:

Aus Sizilien stammend, eine Abart der Stanze. Das Reimschema ist abababab.

Dana
06.06.2009, 15:47
Sonett: (Klanggedicht)

Besteht aus vierzehn metrisch gegliederten Verszeilen, die in vier kurze Strophen eingeteilt sind:
1. und 2. Strophe - vierzeilige Quartette,
3. und 4. Strophe - dreizeilige Terzette.
(Die einzelnen Verse mit meist weiblicher Kadenz (11 Silben), im fünfhebigen Jambus. Erlaubt ist auch
eine männliche Kadenz (10 Silben).)
Das ideale Reimschema:
abba
abba
cdc
dcd

Dana
06.06.2009, 15:48
Stanze:

Aus Italien stammende Gedichtform, die aus acht elfsilbigen Verszeilen mit dem Reimschema abababcc besteht. Im Deutschen meist im Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Kadenzen im fünfhebigen Jamben mit Zeitteilung (V. 1 – 6 und 7 – 8).

Dana
06.06.2009, 15:48
Terzine (italienisch – „terza rima“:

Besteht aus drei Verszeilen, die im Kettenreimschema – aba – bcb – cdc – ded – gekoppelt sind.


Die Terzanelle besteht aus fünf Terzinen im Versmaß, das Du angegeben hast. Am Ende, als sechste Strope, befindet sich ein Quartett, das den Mittelreim der letzten, fünften, Terzine wiederholt, also xyx/yzy - z.

Medusa
06.06.2009, 17:58
Liebe Dana,

darf ich etwas hinzu fügen?

Die Terzanelle besteht aus fünf Terzinen im Versmaß, das Du angegeben hast. Am Ende, als sechste Strope, befindet sich ein Quartett, das den Mittelreim der letzten, fünften, Terzine wiederholt, also xyx/yzy - z.

Schöne Hinweise hast Du hier eingestellt, Kompliment!

Herzliche Abendgrüße,
Medusa.

Novyskorp
27.08.2009, 20:29
Darf ich an die Elfchen erinnern?
Das sind Gedichte die bestehen aus 11 Wörtern (1, 2 3, 4, 1)
Das 1. ist das Thema
Die 2 folgenden Wörter sind ein Kommentar
Die 3 folgenden, beziehen sich auf die Eigenschaft
Die 4 folgenden, sind die eigenen Gedanken
und das letzte Wort ist die Pointe

(genau so heute in der schule abgeschrieben)

Ach und dann gibts noch die Rondells und die Wiederholungsgedichte (auch heut in der Schule gehabt)
Bei Rondells wiederholen sich Teile aus dem Gedicht zb Zeile 1 wiederholt sich in Zeile 4 und Zeile 1 und 2 wiederholt sich in Zeile 7+8.

Wiederholungsgedichte fangen immer mit dem gleichen Wort an.

(meinen Schulkram wieder in die Tasche pack)