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Thomas
30.12.2019, 05:36
Verpasster Morgen

Die Morgensonne schien ihn einzuladen
den dunklen Traum der Nacht zu ignorieren
und sich im Wiesentau gesund zu baden,
sich frei im Spiel des Dämmerns zu verlieren
und schließlich an dem Ariadnefaden
der Lust das Leben nochmals zu probieren.
Gewitterwolken des Erinnerns zogen
am Horizont, der ihm so oft gelogen.

Falderwald
30.12.2019, 12:31
Moin Thomas,

wenn ich morgens früh aufstehe, gehe ich zuerst auf den Balkon, um einmal tief durchzuatmen. Momentan ist es noch dunkel, aber wir haben die Wintersonnenwende ja schon hinter uns und so werden die Tage ja auch allmählich wieder länger.

Oft habe ich dann auf dem Balkon gestanden und mir gedacht, wie schön die Sonne aufgeht, das muss ein herrlicher Tag werden.

Aber - wie so oft - kommt es dann doch anders, als man denkt.

Vielleicht sollte man einfach nicht zu viel grübeln und die schönen Dinge des Lebens genießen, ohne an die aufziehenden Gewitterwolken (der Erinnerung) zu denken. Sie kommen wieder, keine Frage, aber ein wenig Licht kann eigentlich nie schaden. Vor allen Dingen zeigt es dir, du lebst noch, du bist noch da, kannst noch wirken und dich auch erinnern.
Denn wenn du nicht mehr da bist, sterben auch deine Erinnerungen und die sind oft das letzte, was von bestimmten Dingen (oder Personen) noch bleibt.

Ein Trauerspiel ist dies alle Male, aber man muss es nicht immer aufführen.


Ein bewegender und nachdenklicher Text, den ich gerne gelesen und kommentiert habe...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald