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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das zehnte Kind Oktober


juli
12.12.2017, 12:23
Das zehnte Kind Oktober

Die Stadt ist laut, es quietschen Kräne
und Bagger schmirgeln Kopfsteinpflaster!
Weit oben singen wilde Schwäne,
hier knirschen sandbelandne Laster.

Du hörst, wie sich die Räder drehen,
von Autos, die am Asphalt reiben
und Menschen, wie sie einfach gehen:
Geräusche, die dein Sein beschreiben.

Ein Nägelklopfen in die Bretter -
Es ist die Symphonie vom Leben,
das Martinshorn ertönt: Ein Retter
im lautgewordenen Bestreben,

denn dein Zuhause ist die Stadt,
bei einem kleinen Ahornbaum,
du färbst dein Rot an jedes Blatt
und gibst der Stille einen Raum.

Erich Kykal
12.12.2017, 19:30
Hi Sy!

Die Peanuts:

S1Z2 - Das Rufzeichen eine Stelle nach vorn!

S2Z1 - Komma nach "hörst".
S2Z2 - Schöner fände ich: "die am Asphalt reiben".
S2Z3 - "gehen" klein. Danach Bindestrich oder Doppelpunkt zur letzten Zeile.

S3Z3 - Schöner fände ich: "... ertönt: Ein Retter".
S3Z4 - Klarer: "Bestreben".

S4Z2 - Schöner fände ich: "bei einem ..." (+Zeile davor kein Komma am Ende)


Sehr schönes Bild von einem Ort der Ruhe inmitten der Ruhelosigkeit, der Besinnung inmitten von Besinnungslosigkeit.

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

juli
13.12.2017, 09:15
Hey eKy :)

Danke für deine Begradigungen. Ich habe sie alle übernommen, weil sie mir sinnvoll erschienen.

Danke fürs:" Ein sehr schönes Bild" *freu*:):Blume:

Liebe Grüße sy.

:Blume::Blume::Blume:

Terrapin
13.12.2017, 10:08
Hallo Sy...

Ein sehr lautes Gedicht voll bewegter Bilder.
Du regst hier in jedem Vers der Strophen ein Geschehen auf mit den dazugehörigen Verben, was das Treiben und Schaffen gut in Szene setzt.
Und das meiste geht zu Lasten der Akustik.
Was mich dazu bringt - dass mir hier Trotz der aufgerufnen Baustellenbilder,
ein Eingehen auf die Tristes der Stadtfarben inmitten des Lärmens irgendwie fehlt. So wie wenn der Körper Luft holt und alles kurz still ist und sich der Farbmimik der Umgebung widmet, die ihm ihr akutes Befinden Preis gibt mit den Augenringen der Schattigen Häusergrachten.
Um dann von dem Krach und Grau der Metropole in das rote Schweigen des Ahorns über zu gleiten. Das würde mir das Gesamtbild noch vollkommner machen.
Nur, das jetzt noch so umzuarbeiten nimmt zu viel Kraft und Aufwand in Anspruch, als das es dem Ergebnis entspräche. - Wirklich?
Aufwand und Ergebnis stehen ja kaum im Verhältnis bei der Umsetzung von Kunst. :)

Wie gut, dass ich den Baustellenlärm als Dachdecker und Zimmermann gewohnt bin. :D
Das Leben in einer Großstadt wär aber nichts für mich. Da bin ich ganz Landei.

Appetitlich gelesen und sowieso finde ich deine Idee am Festhalten der Tradition aus dem Jahreszyklus ein Konzeptalbum zu kredenzen richtig und gelungen.

Immer gerne, Terrapin.

juli
13.12.2017, 10:30
Danke für deinen ausführlichen Kommentar.:)

Ich habe schon selber darüber nachgedacht, ob nicht der Baustellenlärm und der Krach der Großstadt nicht zu viel ist für Kinder. Vielleicht ist die eine Strophe " Ahornbaum" zur kurz im Gesamtbild gekommen.

Ich bin ein Landei, vielleicht merkt man das. Auch war ich dieses Jahr viel in Köln, und dort gibt es ja Kinder, die immer in der Stadt leben. Hier direkt vor meiner Haustür gab es dieses Jahr eine Baustelle, diese war durch einen Bauzaun gesichert. Vor dem Bauzaun trafen sich im Sommer regelmäßig kleine Kinder unter 6 Jahren. Sie brachten kleine Klappstühle, Saft und Stullen mit. So saßen sie den halben Tag dort und guckten sich Bagger, Laster, Trecker und Handwerker an. Die Faszination eines Erdrüttlers kann manchmal einen Besuch im Tierpark ersetzen:D

Danke für dein Lob, ja ich habe nun alle Monate zusammen. Ich werde deinen Denkanstoß annnehmen und mich beizeiten nochmals dem Gedicht zuwenden.:Blume:

Danke Terra und einen lieben Gruß sy

:Blume::Blume::Blume: