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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Regentag im Donautal


Erich Kykal
11.09.2017, 18:38
Das Grün wirkt dunkler an den grauen Tagen,
die Blätter halten inne, wie es scheint,
und wenn der triste Himmel endlich weint,
dann scheint es so, als ob sie mit ihm klagen.

Wer wollte wohl ein Übergroßes wagen,
auch wenn er noch so frei zu sein vermeint,
wenn ihn der finstergrüne Wald verneint
und schwere Wolken ihm dasselbe sagen?

Der Tag behält uns ein, macht alle Pläne
bescheidener, die gestriges Erwachen
in hellen Stunden aufgeregt erdachte.

Die Flüsse führen Blei, und ihre Kähne,
die sonst die Welt so groß und offen machen,
verschweigen düster das Weithergebrachte.

Thomas
12.09.2017, 12:23
Lieber Erich,

sehr schön, insbesondere die letzte Strophe. Ein paar Worte kommen mir als Füllung vor, vielleicht gehst du nochmals drüber. Es lohnt sich.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal
12.09.2017, 13:37
Hi Thomas!

Das ist wie bei Knödeln oder anderen Speisen: Wenn die Füllung gut ist, hab ich nix dagegen! ;):D

LG, eKy

Laie
13.09.2017, 11:34
Hi eKy,

ein wunderbares Sonett! Die Stimmung fängt mich bei jedem erneuten Lesen nochmals ein.

Außerdem muss ich mich für die Inspiration bedanken. Ich hatte jetzt seit ein paar Tagen schon einige Formulierungen, die in meinem Kopf herumschwirrten, die ich aber nicht zusammenfügen konnte. Allein das Wort "bescheidener" hat den Schalter umgelegt. Ich hab's auch gleich verwendet, ich hoffe, du störst dich nicht daran :o


Bewundernder Gruß,
Laie

Erich Kykal
13.09.2017, 14:12
Hi Laie!

Aber was denn! - Die Worte gehören uns allen! ;):)

Vielen Dank für die lobenden Worte, und es freut mich sehr, dass ich dich inspirieren konnte! :)

LG, eKy

Chavali
13.09.2017, 17:46
Hi Erich,

ein schöner Beitrag zum alljährlichen Herbstbeginn :)

Gekonnt wie immer, sehr fein zum Lesen, auch mit Füllwörtern ;)

Lieben Gruß,
Chavi

Erich Kykal
13.09.2017, 18:12
Hi Chavi!

Vielen Dank! Ich bemühe mich bei solchen Gedichten, ein Bild, eine Stimmung zu Worten gerinnen zu lassen, die sie tragen und vermitteln können, ohne dass es dem Leser auffällt.
Dabei darf man das nie bewusst wollen - man muss ganz "im Bilde" sein, das Wesentliche darin erfassen und beschreiben wollen, all das Gefühle Vermittlende in Sprache gießen, auf dass sie den Kern des ureigensten Wesens des Gesehenen erfasse. All dies muss allein deinem Bedürfnis entspringen, etwas Schönes zu erschaffen. Gedichte sollte man nicht planen - sie müssen sich aus deiner Stimmung, deiner Inspiration entfalten und ihren Verlauf frei nach den Strömungen deines Unterbewussten wählen dürfen. So tue ich es, und es wundert mich selbst immer wieder, was dabei herauskommt, ohne dass ich auch nur eine Zeile bewusst vorausgeplant hätte! So lernt man sich ein Stück weit auch selbst kennen, denke ich mal.

LG, eKy

Kokochanel
13.09.2017, 19:56
an anderer Stelle schon hatte ich meiner Begeisterung zu diesem wundervollen Werk Ausdruck verliehen, lieber Erich. darum hier nur: Eins deiner Besten! :Blume::Blume:
Begeistert von Koko

Erich Kykal
13.09.2017, 21:35
Hi Koko!

Vielen Dank, dass du dir die Mühe machst, mich auch hier zu loben! :)

Ich freue mich immer über positive Rückmeldungen!

LG, eKy