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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich fühle nie genug Genuss


Terrapin
21.08.2017, 11:37
Ich fühle nie genug Genuss
bei jedem Atemzug und jedem Glas,
ich fühle nicht den zarten Kuss,
der bebend sträubt als Wind das hohe Gras.

Ich weiß wohl kaum des Sieges Ruhm,
der eines Triumphators Haupt umflort,
ich nenne nie ein Heiligtum
das meinige mit Herzblut, Schweiß und Wort.

Ich tauche oft des Rausches Grund
und steige durch die wolkenreichen Höhn,
doch ist kein Farbentausch zu bunt...
kein schweigen hässlich und kein Wort so schön.

Mein Lieben ist ein Ahnen nur,
das dich zu meiner Göttin jeh erhob,
was bin ich einfältig und stur,
von wahrer Schönheit ahnungslos und grob .

O legt den Funken Frieden hier
hernieder, der nach einer Heimat sucht...
und singt die Lieder alle mir,
dass nie ein Leiden einen Namen flucht.



Ich fühle den Genuss wohl kaum
als die Erfüllung meines kurzen Seins,
dies Selbstzerstreun in einem Traum,
das auflöst, was zufrieden war als eins.

Leuchtfeuer
18.12.2017, 08:34
Hallo Terrapin,
I can't get no satisfaction!
Anschaulich beschrieben und verdichtet und mit einer außerordentlichen Conclusio versehen. Sehr lyrisch sind der Traum und das Leben. Aber auch die anderen Aussagen sind moralich nicht zu kritisieren.
leider bliebt vieles eben ein Wunschtrauem und das Leben verrinnt, ohne dass man solche Träume auch verwirklichen kann.
Wahre Worte sind hier gegeben.

Grüßle Leuchtfeuer