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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsere Zeit V


mallarme
30.03.2017, 21:55
Ein Sturm tobt über
nächtliches Land,
Regenfetzen peitschen
gegen Scheiben und
Unrat treibt am Rand.

Ein Karren, mehr geschoben
denn gezogen, entgleitet langsam
und kommt aus dem Takt.

Lichter blinzeln und verschwinden,
das Totenglöckchen schlägt schon an,
sporadisch … und ganz leise,
getrieben von des Windes unbändiger Kraft.

Kokochanel
01.04.2017, 08:00
Liebe Mallarme,


etwas ist zu Ende, aber der Karren wird noch weiter gezogen.
Eine Beziehung vielleicht, ein Totkranker, der nicht sterben gelassen wird, ein Lebensabschnitt, den man nicht mehr fortführen möchte.
Die Bilder sind nachhaltig und lassen viel Interpreationsspielraum.

Einzig bei dem Schlussbild würde ich noch mal feilen:
Das Gllöckchen läutet sporadisch, getrieben vom unbändigen Wind.
Wäre der Wind so stark, würde es richtig toll bimmeln. Da scheint mir das Bild nicht rund.
Vielleicht könnte man es schon abstellen durch "ungebändigter" Wind.
Oder noch weiter ausführen
denn der Schluss soll ja eine Steigerung sein.
Erst sporadisch, aber wenn der Wind zunähme...
Musst du mal schauen. Kam mir so in den Sinn:).
LG von Koko

mallarme
02.04.2017, 22:23
Liebe Koko,
das mit dem Interpretationsspielraum
ist beabsichtigt, aber letztendlich geht
es im gesamten Zyklus "Unsere Zeit"
um den Versuch von Gesellschaftsanalyse
und Gesellschaftskritik. Hab noch nicht
alles eingestellt. Ist auch nicht alles gut.

Zum letzten Teil hast Du natürlich recht,
aber mir schwebte da ein anderes Bild vor,
ein brüchiger kleiner Glockenturm, der Wind
schiebt sich durch das desaströse Mauerwerk
und ist in der Lage die doch schwere Glocke in
Bewegung zu setzen, eben nur ab und an,
soll andeuten wie schlimm es eigentlich
wirklich ist, wohl auch eine Art Steigerung.

Danke Dir sehr für Dein Interesse und
beste Grüße
mallarme