PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vom Wesen der Blumendichtung


wolo von thurland
05.12.2015, 18:50
Wes Geistes Protz sind wir? Wozu
erfüllen wir mit unsrem Schlabbern
die Forenwelt? Was soll das Knabbern
an Blütenpracht als wärn wir Kuh?

Der Speichel läuft, der Speichel tropft,
der Leser will es uns nicht löhnen,
im Gegenteil uns noch verhöhnen,
die Leser, ach, sind so verkopft!

Doch wird geneigter Blume Ohr,
dem sabbernd, schlabbernd wir was flüstern,
das Schauern spüren, heiß und lüstern,
und öffnen uns der Blüte Tor.

So lang es schöne Blumen gibt,
so lang wird Dichter Blüten lieben.
Ein schöner Vers ist schnell geschrieben
vom Dichter, der die Blüte liebt.

Doch manchmal reicht die Schönheit nicht,
denn manche Blume liebt das Protzen.
Dann muss der Dichter richtig klotzen
und Muskeln zeigen im Gedicht.

Je nun, das ist kein Super-GAU,
die schöne Blume auf dem Anger
wird selbst vom prallsten Wort nicht schwanger,
nicht anders als des Dichters Frau.

So lang der Dichter sich ergeht
in Blütenversen, blumig schönen,
ist's sicher, dass aus seinen Genen
kein neues Dichterhirn ersteht.

charis
06.12.2015, 10:40
Ja, lieber Wolo,

diese Blümchendichter :Aua:


Er legt nieder die Feder,
sehnt sich nach Lack und nach Leder,
nach Düften eigener Art.
Er liebt den züchtigen Part.
Es hält ihn umschlungen
die Peitsche der Holden.
Er sieht die Sterne so golden
und bald ist's gelungen:
Aus der Wurzel so hart,
das Ros' ist entsprungen

Lieben Gruß
charis

wolo von thurland
06.12.2015, 12:03
Haben wir etwa einen gemeinsamen Bekannten?
Vielleicht Benjamin Blümchen? Vielleicht ein anderer?
Danke für deine Erweiterung!
wolo