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Hakenarmholzbeinpietje
16.02.2009, 17:39
Die Poprotese

Da traf ich die Rieken, ihr wisst schon, die Braut,
der ich einst das Leder vom Hinterteil zerrte,
stand da in Kalkutta und schrie mächtig laut,
ich saß nur und staunte, wie die sich beschwerte.
Es war wie ein Sturm, ihr Schnauben und Stoben,
doch ich war wie’s stilleste Wässerlein tief
und schaute ne Weil’ auf ihr Schimpfen und Toben,
dann stand ich vom Stuhl auf und neckte und rief:
“Hey Rieken, du Kleine, was soll das Gezeter?
Verzieh dich, sonst gibt’s paar ganz heftig geschellt!
Was hast du genommen, verpeilt dich der Äther?
Was spielst du hier Rächer und kantigen Held?”

Da stürzte sich Rieken auf mich mit Geschrei,
es war ein Gerangel, Geschubs und Gekeule,
bald brannte die heftigste Barschlägerei,
ich traf sie am Kopf, sie fiel mit Geheule
und kroch mit ner Beule am Schädel zu Tür.
Doch ich hinterher, sprang ihr auf den Rücken,
und schob ihr den Rock hoch und stahl ihr als Kür,
die silberne Backe, ich konnt sie ihr pflücken,
und habe sie später im Pfandhaus versetzt,
die silberne Hinterngesäßpoprotese,
die Rieken, nachdem ich sie damals verletzt,
vom Schmied sich, zur bessren Verlustesgenese,
gefertigt hat lassen. Sie war eh zu groß
und stand wie ein fettes Geschwür aus der Hos’.

Seeräuber-Jenny
16.02.2009, 23:02
Pietje, ach Pietje, vertellst so viel Mist,
bloß Schweinkram und faustdicke Lügen.
Hast dir ja vor Angst in die Hosen gepisst,
als du von uns tatst Prügel kriegen.
Dein elendes Schandmaul, wir nähten's dir zu
und schlugen dich krumm mit dem Besen
und dachten, der Krüppel gibt endlich jetzt Ruh -
da lernt der Kerl schreiben und lesen.

Und schreibt einfach Klasse! Ich sage: Respekt,
der Pietje ist doch ein ganz Guter,
der uns glänzend zu unterhalten bezweckt,

meint Seeräuber-Jenny, das Luder

Hakenarmholzbeinpietje
18.02.2009, 20:17
Ach, Penny Jenny, was blieb mir auch übrig, als das Schreiben und Lesen zu lernen, damals als mich dieser riesige Tintenfisch verschluckt hatte. Da hauste ich nun sieben Monate im Magen von diesem Ungetüm und es gab keine Hoffnung und keine Chance auf ein Entrinnen. Doch dann lehrte ich mich selbst, Bei Neptun, so war es!, das Malen von Lauten auf Pergament. Glücklicherweise gab es dort ja Tinte genug und ich hatte ja noch deine Hinterbackenhaut bei mir, mit der unbeschriebenen Rückseite. Da kritzelte ich dann meinen Hilferuf hinauf, steckte das Schreibsel in eine leere Rumbuddel und schleuste es nach draußen. Bei allen Walfischmägen auf der Welt, war die Freude groß, als mich die Besatzung eines Sklavenschiffes dann aus dem Tintenfisch befreite. Dass ich mein Leben dann für volle sieben Jahre als Rudersklave angekettet verbrachte, war natürlich nicht so schön, auch nicht, dass die Fußkette so eng saß, dass mir das Bein abfaulte.

Was bleibt mir da noch zu sagen

Aaaarrrrgh
und Ahoy
Holzbeinpietje

Seeräuber-Jenny
18.02.2009, 20:40
Recht so, von mir aus hättest du auf deiner Galeere vollends verfaulen können. Wäre ich da gewesen, ich hätte dich fünfmal am Tag ausgepeitscht, aber mit Karacho. Warum hat dich der blöde Tintenfisch bloß nicht verdaut und ausgeschissen? Naja, vielleicht auch besser so, denn dann wäre der Ozean nur noch eine verseuchte Kloake.

Und nimm endlich dein elendes Schandmaul von meinem Allerwertesten, du Nase, sonst klopfe ich dir selbige zu Pflaumenmus!!!

Seeräuber-Jenny

Hakenarmholzbeinpietje
19.02.2009, 18:36
Ach, Jay Lotion, bei jeder schwangeren Seejungfrau zischen Nord- und Südpol, muss ich selbst dich sicher nicht über die Vielschichtigekeit des Determinativkompositums "Pflaumenmus" aufklären. Ich wäre auf dieser Galeere wohl auch vollends verfault, wäre ich nicht in einen tiefen, komatösen Schlaf gefallen und innerhalb eines Albtraumes, in einer Art illusionärer Parallelrealität, gestorben und neu geboren. Dies in einer Hütte nahe Knokke. Ein buckliger Fischer und eine taube Fischerin, waren des späten Nachwuchs, darob glücklich, dass sie mich jeden Tag mit Fischköpfen ernährten und zu einem stattlichen Fischkopp aufzogen.

Das mit dem Auspeitsche musst du wohl in dem Bordell in Rio gelernt haben, das für seine fortschrittlichen Methoden, jedem Seemann, der nur halbwegs etwas auf sich hält, ein Begriff sein muss.

Wo du grade von der verseuchten Kloake sprichst, muss ich daran denken, wie ich damals, als ich von der Lepra genas eine Heuer auf dem Main hatte und die Steuerfrau sagte: "Da drüben könnt ihr Frankfurt sehen, das ist ein ziemlich dreckiges Loch und wenn es nicht arg so neblig ist kann ich euch später noch Mainz zeigen."


Ja, bei allen morschen Fischkuttern, so war das damals.

sacht
Holzbeinpietje