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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Federlesen


Sidgrani
18.05.2014, 13:10
Das deutsche Huhn, der blanke Hohn,
bekommt wohl nie den Mindestlohn.
Es ist zu brav, geht nicht auf Feten
und lässt sich ohne Murren treten.
Den Hähnen ist das mehr als recht,
sie fahren damit gar nicht schlecht.

Jedoch die Hähne sind gewarnt,
ein Feind sitzt ein, geschickt getarnt,
als Legehenne gegen Gage,
für eine Käfigreportage.
Er ist der Oberbonzen Fluch,
demnächst erscheint sein neues Buch.

Will er zu dir, schützt dich kein Wall,
raffst du das nicht, hast du ‚nen Knall.

Falderwald
18.05.2014, 14:11
Hallo Sidgrani,

Federlesen nennst du das?
Das sieht eher so aus, als hätte der Protagonist hier noch mit jemandem bzw. der Gesellschaft ein Hühnchen zu rupfen.

Ich denke, du spielst hier auf den investigativen Journalismus des Günter Wallraffs an, der ja nun schon einige Missstände "Undercover" aufgedeckt hat.

Immer wieder hat er es ganz zum Leidwesen der "Oberbonzen" geschafft, sich Zutritt zu Unternehmen oder Einrichtungen zu verschaffen, um die dortigen Verhältnisse an die Öffentlichkeit zu bringen.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie wir 1977 sein Buch "Der Aufmacher: Der Mann, der bei Bild Hans Esser war" mit dem "Bild-Logo" auf dem Umschlag verschlungen haben.
Wir hatten auch die Originalausgabe vor der Zensur.
Seitdem habe ich auch keine "Bild" mehr gelesen.

Auf sein neues Buch bin ich auch schon gespannt.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Narvik
19.05.2014, 04:57
Hallo Sidgrani,

ich glaube, dass Menschen, wie Günter Wallraff, ganz wichtig für unsere Gesellschaft sind, in der bestimmte Automatismen ablaufen, die kaum noch jemand richtig kontrolliert.
Sie bringen Licht ins Dunkel und zeigen die Schattenseite auf. Möge Wallraff noch viele Reportagen und Bücher schreiben, damit wir erfahren, wie es hinter den Kulissen aussieht.
Das hat mir gut gefallen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Sidgrani
19.05.2014, 18:08
Hei Falderwald, hei Narvik,

keineswegs möchte ich Günter Wallraff von der Hühnerleiter stoßen. :D Seine Recherchen sind wichtig und haben schon einige Missstände beseitigt oder wenigstens gelindert. Dass er nebenbei vom Verkauf seiner Bücher gut leben kann, ist ein anderes Thema.

Freut mich, dass euch mein Gedicht einen Kommentar wert war.

Liebe Grüße
Sid