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juli
23.01.2014, 14:09
Die Zeit zerfließt im Ticken der Sekunden,
darin verschwebt dein Sein sich unentschlossen,
verrinnt entseelt und wird um Nichts vergossen,
verliert sich und bleibt ewig ungefunden.

Wie lecker da doch Streuselkuchen riechen!
Das süße Mehlfett zärtlich hingegossen,
für späteren Genuss so schön verflossen -
und ach, was wussten schon die alten Griechen!?

Die Jahre werden sinnlos weggegrübelt.
Jedoch es gibt den guten Streuselkuchen,
der Da und Sein für uns zusammendübelt.

Für alle Grübler, die dem Leben fluchen:
Dem Mensch sei es nimmermehr verübelt,
das wahre Sinnerleben so zu suchen!


Streuselkuchen

Der Tag ist lang, Minuten kriechen,
so schwelt das Sein noch unentschlossen,
verrinnt und wird für Nichts vergossen
auf Sand. Es sickert zum Versiechen -

Wie lecker Streuselkuchen riechen!
Das süße Mehlfett hingegossen,
für den Genuß so schön verflossen.
Und ach, was wußten schon die Griechen.

Die Jahre werden weggegrübelt.
Jedoch es gibt den Streusekuchen
der Da und Sein zusammendübelt,

für alle Grübler, Denker und die fluchen:
Dem Menschen soll man nicht verübeln,
das Sinnerleben so zu suchen.

juli
23.01.2014, 14:34
Raum und Zeitgefüge

Raum und Zeitgefüge knacken, knistern,
Marie, hörst du nicht, es klingt kaputt.
Meine Ohren hören stets ein Wispern.
Ist das Sternentor denn jetzt in Dutt?

Schatzi, sechs wollen wir verreisen,
Meereskugel sieben hat noch Platz.
Gib den spitzen Hammer zum enteisen!
Schnell Maus! Das Tor macht einen Satz!

Hier ist Rost! Marie! Und Nieten knallen -
Scheiße! Siehst Du nicht den Zeitraumstaub!
Still, ich hör durch Risse Andre hallen -
Monsterorke, hör doch. Bist Du taub?

Meine Hände werden schwarz erkalten,
Liebste, sag doch was und hilf - Marie,
Zeit und Raum verknallen, wir erhalten.
Oder schweigst Du? Hilf mir irgendwie!

juli
23.01.2014, 15:05
das Sternentor

Die Relativitätstheorie, das ist Dein Kosmos
Du schreist, und nun sind Zeitraumschrauben locker.
Ich würfel hier. Du haust mich nicht mehr don dem Hocker -
das Sternentor zerbirst und ist ein Rostretrokollos.

Ich liebe Dich mein Benno, trotzdem bist Du nicht mein Boss
und höre Dich im Irgendwo beim Weltraumzocker.
Hier spielen Monster: Mondenwürfelknallinocker -
Geröllgehirne, aber sie verschenken Gltzergloss.

Ist Dir der Tod so nah? Dir fehlt doch nur der Hammer!
So frage doch den Èinstein`, der hat doch Gehirn.
Was solls, die halten mich hier für `ne goldne Ammer -

Erhalt es Dir, ich hab mein Gloss, du nimm den Zwirn -
Egal:" Der Fäustel liegt in Deiner Dunkelkammer!"
So rette mich. Ich bins `die Marie`Deine Dirn."

juli
01.02.2014, 20:59
Tocatta und Fuge D - Moll Orgelkonzert Johann Sebastian Bach

verhuscht und gerattert

Es war so still und jeder schwieg
und es gab Babys, auch im Krieg.
Was wollten wir hier in der Nacht?
Es war null Uhr - es war nicht acht.

Rotz und Wasser hab ich geheult,
ein Becher Wein war ausgebeult,
mir wurde bang im Kirchenschiff.
Hier war nicht Gott - hier war ein Riff.

Nur eine Kerze brannte hell,
ein Organist entwischte schnell,
in seinen Fingern ruhte Bach,
noch eine Fuge D- Moll, ach.

Und in dem Kerzenflackerlicht,
die Engel saßen zu Gericht,
da raunte mir ein Teufel zu:
" Bewege deinen neuen Schuh."

Die Kirchenbänke knarrten laut,
der Organist hat aufgeschaut,
was für ein Mann - ein Schemenriss -
ich hatte nichts, ich hatte Schiss.

Mein Fuß ging vor, dann klang es laut:
" Du hast mir einen Ton geklaut!"
Das fauchte nun der Organist.
Mein Becher rollte - einfach Mist -

Ein Schatten seiner selbst mit Hall,
so rannte er geschwind mit Knall.
Der Grund war ich. Oder mein Schuh?
Ach Bach, Tocatta D in Fu.

juli
02.02.2014, 16:36
vom Zug fahren

Der Express `Chagall`malt in Geschwindigkeit
und rechts und links verwischen sich Gedanken
in Fensterscheiben - Gemälde gegen Müdigkeit.
Der Zug ist Galerie ganz ohne Schranken -
Bild für Bild entsteht im Rahmen seiner Flüchtigkeit.

juli
03.02.2014, 19:52
Traumstunde

Der Abendstern erhellt die Nacht,
ein Fenster leuchtet rundummauert.
Es wirkt des Firmamentes Pracht
den dunkelblauen Hintergrund
für tief geschwärzte Häuserriesen,
derweil ein Mensch im Traum erschauert.

Die Stunde nennt sich Himmelsmacht,
das Blau verweilt wie hingekauert.
Der Traum jedoch versinkt ganz sacht
allmählich in den Seelengrund,
wo er, von des Vergessens Brisen
umweht, die Zeiten überdauert.

Der Abendstern erhellt die Nacht,
ein Fenster leuchtet rundummauert.
Es färbt des Firmamentes Pracht
den dunkelblauen Hintergrund
für schwarzgefärbte Häuserriesen,
so daß ein Mensch im Traum erschauert.

Die Stunde nennt sich Himmelsmacht,
das Blau verweilt wie hingekauert.
Der Traum jedoch versinkt ganz sacht
allmählich in den Untergrund,
wo er, von des Vergessens Brisen
umweht, die Zeiten überdauert.


Vorher:
DerAbendstern erhellt die Nacht,
ein Fenster leuchtet rundummauert.
Das Firmament wählt mit Bedacht
ein Dunkelblau als Hintergrund,
für schwarzgefärbte Häuserriesen,
so daß der Schlaf vom Traum erschauert.

Die Stunde nennt sich Himmelsmacht,
das Blau verweilt wie hingekauert.
Der Traum verschiebt die letzte Fracht
zur Sicherheit auf einen Grund,
wo er verweilt auf grünen Wiesen
und zeitlos Taglicht überdauert.

juli
03.02.2014, 19:54
die Hundeschule

Die Jagd ist aus und auch die Hatz.
Da hinten rennt ein dreister Spitz.
Ich renne los, das ist mein Platz,
das Frauchen schreit vergeblich:"Sitz!"

juli
13.02.2014, 13:53
Wattwürmer bei Ebbe und Flut

Meerig ebben Rauschen,
miese Muscheln hören,
wattig Würmer lauschen.
kleine Strudel stören.

Von dem sanden Strande,
kleine Schaufeln klatschen,
knistrig Haut im Brande,
Kinderhände matschen.

Würmerohren kirren,
doch die herzig Muscheln
können hier nicht irren,
ahnen Wellen, tuscheln.

Wohlig leise Fluten,
sanft für Würmerohren,
Menschen sich jetzt sputen,
Würmer lustvoll bohren.

Jetzt sind Oben Wellen,
wässrig Leben grundet,
Würmerherzen schnellen,
Wattensande mundet.

juli
20.02.2014, 16:31
die Wahrheit

So wie Du die Wahrheit siehst,
das Wort, das Du dann findest für -
den Rahmen, den Du selber gießt,
da passen Worte durch die Tür.

Wenn Du in Deinen Spiegel schaust,
so bröckelt es, Du zahlst den Preis,
Dir die Gedanken immer klaust,
doch Du fährst nur auf Deinem Gleis.

juli
24.02.2014, 20:17
Das Meer

Nur Du hast einen Horizont mit Spiegel,
bewegst die Wolken nach Befinden,
das Wechseln ist Dein Gütesiegel,
und wiegst Dich mit den vielen Winden.

Du zeigst ein ungezähmtes Für und Wider,
gepaart mit Luft liebst Du das Schwingen,
die Wellen singen Deine Lieder,
Du läßt Dich nicht in Festes zwingen.

juli
27.02.2014, 13:01
Ein sandgestrahlter Engel

Ein sandgestrahlter Engel sitzt und hebt den Blick nach oben,
und sieht den Himmel fließend, silberweiß, es ziehen Stürme -
So schaut er zeitenlos und läßt die wilde See nur toben,
er lebt und winkt, umrahmt von Stein inmitten seiner Türme.


Vergeblich suchen Menschen seine Unterwasserstädte,
sie tauchen, Hammerhai und Zitteraal sind seine Wächter,
Mit Hoffnung sehnt der Mensch Atlantis sich als Weltenräte,
Vergangenheit und Neugier machen sie doch nicht gerechter.


Der Engel felsenfest entrückt, er liebt die zarten Sterne,
die nachts ins tiefe Wasser strahlen - Zwielicht zum Ergründen -
er hebt den Kopf mit aller Macht und schaut dann in die Ferne,
und flüstert leise, " Sterne , wollen wir uns nicht verbünden?"

juli
02.03.2014, 19:50
Die Eiszeit

Die Nacht ist klar, Gestirne ziehen ihre Kreise
und Moleküle frieren, Frost muß Wasser schminken.
Der Winter läßt die Sterne tanzen auf dem Eise,
entfernte Welten sehen unsre Erde blinken.

Es ist jetzt arktiskalt und Raureif knistert leise,
vereist sind alle Meere - nichts kann mehr versinken.
Der Mond zieht seine Runden in gewohnter Weise,
Atome nur - und doch, es ist als ob sie winken.

juli
06.03.2014, 16:21
Das Wolkenschiff

Das Wolkenschiff, es wartet schon,
der Käpt'n Wahnsinn hisst die Segel,
die Mastentücher werden grau,
Piraten rüsten auf zum Fliegen!

Dort unten mischt das Meer die Gischt,
es peitscht und ständig steigt der Pegel,
und Wahnsinn brüllt:"Wir wollen Spaß!
Nur eine Fahrt - Gewinner siegen!"

Die Mannschaft spurt, der Wind wird Sturm,
die Männer starren wild nach oben.
So sehen sie , wie er dort fliegt -
der König aller Meereswinde.

Ein Albatros, er wiegt sich noch -
auch weil hier stets Orkane toben,
uralte Gegner schießen los
als Fetzen rasen sie geschwinde,

in Richtung West gen Binnenland
und tief darunter toben Wogen.
Der Käpt'n Wahnsinn brüllt zum Sturm,
doch König Albatros liegt vorne -

als schneller Pfeil ganz wolkenweiss,
fliegt er aus Xavers Sturmesbogen!
Das Rennen endet - Sturm zerfetzt
ein Wolkenschiff an Land im Zorne.


Das Wolkenschiff

Das Wolkenschiff wartet schon Käpt`n Wahnsinn hisst die Segel,
die Mastentücher werden himmelgrau, und Männer wollen fliegen.
Dort unten mischt das Meer die Gischt, es peitscht und ständig steigt der Pegel,
und Wahnsinn brüllt: Wir wollen Spaß, nur eine Fahrt - Gewinner siegen!

Die Mannschaft spurt, der Wind wird Sturm, die Männer schaun gespannt nach oben,
so sehen sie, wie er dort fliegt - der König aller Meereswinde,
ein alter Albatros, er wiegt sich noch auch wenn Orkane toben -
Uralte Gegner schießen los, als Fetzen rasen sie geschwinde,

in Richtung West gen Binnenland und tief darunter toben Wogen.
Der Käpt`n Wahnsinn brüllt jetzt mit dem Sturm. Doch Albatros liegt vorne
als schneller Pfeil ganz wolkenweiss, fliegt er aus Xavers Sturmesbogen!
Das Rennen endet - Sturm zerfetzt das Wolkenschiff an Land im Zorne

juli
11.03.2014, 17:35
Tee

Dein Zauber zieht als Duft durch Räume,
er lockt mich in die Lebensmitte.
Du, schöne Blume meiner Träume,
machst es so leicht, worum ich bitte.

Inmitten meiner Alltagsorgen
hast du Geschmack für mich erfunden,
an jedem Abend und auch Morgen,
bin ich so gern an dich gebunden.

juli
11.03.2014, 17:36
Die Wunderkerzen

Der Neujahrsmorgen hatte seinen Tag,
Sekunden wurden nun zum Stundensand,
Minuten krochen in den Holzverschlag,
die Zeit stand still, beraubte hier Verstand.

Momente nahmen Platz wie im Vertrag -
Im dunklen Keller liegt so allerhand,
weil ich Sekundenblitze gerne mag:
Sylvesterwunderkerzen für den Brand.

juli
02.04.2014, 15:33
Kometenjäger

Blitze gleißen, Zeit und Raum verschwinden,
Sterne streifen meine schnellen Bahnen,
Fliehkraft reibt sich mit den Sonnenwinden,
Diamantenjagd steht auf den Fahnen.

Zukunft zelebriere ich mit Feuer,
ernte Sternenstaub aus Saturns Ringen,
lichtgeschwind für Gold als Ungeheuer,
während Menschen altern, will ich zwingen.

Leonidenraub - ich lebe rasend
für die Steine und verprasse alle,
hinter mir das Nichts, nur Schwärze blasend -
Lebenslust - doch wer sitzt in der Falle?

Schnelligkeit verschlingt Planetgebeine,
toter Stein von ausgeglühten Sonnen.
Nur der Liebende erkennt das Seine.
Fliehend, wie ist doch die Zeit zeronnen.

juli
02.04.2014, 16:30
Grauzone

Erdenseelen wandern formlos,
sind nur hier um Zeit zu borgen.
Träumend ruhen Nachtigallen,
doch die Lerchen wollen fliegen.

Weltenwechsler überbrücken
Graulichtzonen ohne Sorgen.
Morgendämmrig suchen Wesen
nach den neuen Babywiegen.

Hinter dicken Nebelwänden
lassen sie die Schatten dunkeln.
Meereswellen streicheln kosend,
schützen ihre zarten Farben.

Sonnenstrahlen müssen weichen,
geben Sternen Raum zum Funkeln.
Grenzen werden überschritten,
hinterlassen keine Narben.

Jetzt, Vergangenheit und Zukunft
Zwielichtraum zum Überblenden-
Nichts ist so, wie es gewesen,
Zeiten binden hier die Welten.

Spiegellabyrinthe täuschen,
Körper können tauschen, enden,
Schicksalsformer transportieren -
Sein und neue Regeln gelten.

juli
02.04.2014, 16:31
Zwiegespräch mit einem Koi

Du schwimmst so schön, und Deine Flossen fliegen waagerecht im Wasser
und, wenn Du sprichst, dann blubberst Du nur luftgefüllte Sinnesblasen.
Ich liebe Dich, mein Fisch, denn Du bist da. Du fliehst nicht wie die Hasen.
Es ist egal, dass Du nicht liebst. Du bist so, wie Du bist: ein Nasser.

juli
02.04.2014, 16:32
Der Rasen

Der Rasen ist so grün und unverblümt,
die Liebe setzt nun Zeichen ohne Rosen,
und jeder Halm ist schlicht ein Unikat,
mit Sonnenlicht ganz ohne Farbentosen.

Dein Grünes sättigt hier die Frühlingslust,
die große Fläche läßt Gedanken grasen.
auch wenn hier eine weiße Ente frisst,
auf diesem einfach ungeschönten Rasen.

juli
06.04.2014, 15:18
Wasserfeen

Wir stapfen durch den Matsch, denn wir sind Wasserfeen
Ein Werwolf folgt uns, aber seine Macht wird schrumpfen,
denn ist sein Leib erst nass, gewiss nicht aus Versehen -
wir zaubern dreist und lassen ihn mit List versumpfen.


Die Richtung ist bestimmt, wir müssen weitergehen,
auch in Morast und Schlamm wird Klugheit letztlich trumpfen,
wir hoffen zu verändern, bleiben niemals stehen,
zu Sternen aufzuschaun, bewahrt uns abzustumpfen.

juli
07.04.2014, 14:45
Kometenjäger

Blitze gleißen, Zeit und Raum verschwinden,
Sterne streifen meine schnellen Bahnen,
Fliehkraft reibt sich mit den Sonnenwinden,
Diamantenjagd steht auf den Fahnen.

Zukunft zelebriere ich mit Feuer,
ernte Sternenstaub aus Saturns Ringen,
lichtgeschwind für Gold als Ungeheuer,
während Andre altern, will ich zwingen.

Leonidenraub - ich lebe rasend
für die Steine und verprasse alle,
hinter mir das Nichts, nur Schwärze blasend -
Lebenslust - doch wer sitzt in der Falle?

Schnelligkeit verschlingt Planetgebeine,
toter Stein von ausgeglühten Sonnen.
Nur der Liebende erkennt das Seine.
Fliehend, wie ist doch die Zeit zerronnen.

juli
12.04.2014, 20:17
Wilder Engel

Die Axt und Säge wollten mich verwandeln,
der Baumschlag wurde zur Metamorphose,
ich habe überlebt in stiller Pose,
als wilder Engel werde ich nun handeln.

So schicke ich jetzt Blätter zum Beschützen,
in einem Traum erstehe ich auf Weiß,
papieren grüne Schönheit, Schwert und Schweiß,
und sende Dir die Worte, die Dir nützen.

Du Schreiberling erlebst und willst gewinnen
und zeigst Visionen auf - sie sind in Schwarz.
Ich sehe doch das Blühen, rieche Harz.
Geliebte Freiheit - es gilt neu beginnen!

Doch wenn ich nächtens schlafe so alleine,
dann weine ich am Ende jeden Traumes,
war ich doch wild und Teil des einen Baumes:
Die grünen Blätter waren alle meine.

juli
09.05.2014, 17:18
Der Sturm

Felsflucht gegen eine Erdanziehungskraft,
sturmgesiebter Sand sucht seinen festen Platz.
Steine jagen sich hier wie bei einer Hatz.
Niemals fragend: Wer hat was und wie geschafft.

Kräftespiel der Luft, nach Leben wird gegafft,
spiralfinal himmelwärts mit Bodensatz .
Alle Molelüle kreisen zum Rabatz!
Sandgestrahlt und wann ist alles hingerafft?

Marterpfahl nach oben, Felsen fliegen fort,
Meine Atemluft wird knapp in dem Orkan,
zwischen Himmel und der Erde gilt kein Ort.

Fliehkraft wirkt hier so wie ausgeprägter Wahn.
Zeit und Ziel versiegen, wo ist hier das Dort?
Schwerkraft reißt hier Steine aus der Himmelsbahn.

juli
09.05.2014, 17:19
Wildrosen

Am Wegesrande stehen grün
die ungestümen wilden Rosen.
Die spitzen Stacheln mahnen kühn,
sie lieben keine großen Posen,

und stechen die, die unbedacht
inmitten in das Blattwerk fassen.
Vielleicht jedoch kam schon die Nacht
und ließ das Tageslicht verblassen.

juli
09.05.2014, 17:21
Schutzengel

Ich sehe was, das Du nicht siehst,
bin stets an Deiner Seite.
Auch wenn Du in die Ferne ziehst,
folg ich dir in die Weite.

Und wenn du manchmal lauten Groll
willst in deinem wildem Leben,
verlange ich nie einen Zoll,
bin ganz still und will doch geben

So halte ich nur Deine Hand,
Engel sind doch niemals eigen.
Wir fahren gegen keine Wand,
halte Dich mit wachem Schweigen.

juli
09.05.2014, 17:23
Schwarzer Vampir

Großstadtfenster leuchten wie Laternen,
Haare flattern stürmisch Richtung Mond,
fliegen zwischen Lebenskraft und Sternen,
eine Vorwelt noch den Geist bewohnt.

Ruhiges Fliegen läßt mich weitergleiten,
Irisgrau verfärbt sich neongelber,
schwarzer Dämon, du willst mit mir reiten,
Du kriechst hervor und ich bins nicht selber.

Gnadenloser Hunger, ich will jagen,
scharfe Zähne wollen Rotes saugen,
"Öffne mir das Fenster." klingt mein Klagen,
Du stehst da und schaust in meine Augen.

Etwas in der Hand zerschlägt die Scheiben,
die Begegnung bildet sich im Trennen.
Riechen und Verbluten: Du sollst leiden.
Nur ein kurzer Blick, dann schmeck`ich Kennen.

juli
28.05.2014, 11:08
Die Wolken

Der Wind spielt ihre Melodie,
so tanzen sie tagein, tagaus
am Firmament für Ihn und Sie,
für Grizzlybär und jede Maus.

Bewegung ohne Sinn und Ziel,
doch wunderschön in Federweiß.
Sie sind mal wenig und mal viel
und fliegen niemals auf Geheiß.

Gespiegelt wird die eigne Sicht
für den, der sieht, ob Mensch, ob Tier:
Ob Wolkentänze als Gedicht,
ob als Orakel - liegt bei dir!

juli
01.06.2014, 18:33
Sand der Erde

Der Weltensand fällt zu Millionen
ganz sachte auf den Meeresboden
und während Kriege um uns toben,
der Erdgeschichte eng verwoben,

verschwindet auch das eigne Leben,
denn wir sind menschlich, nicht erhaben.
Wir können leicht im Frieden geben,
solange Brot und Wein uns laben,

wenn andre Lebewesen sterben
durch Hunger, Not und Ignoranzen.
Wir sind die vielen Seelenscherben,
und werden Staub vom großen Ganzen.

juli
05.06.2014, 21:51
Damals

Geklonte, seid Ihr nun bereit dem Leben zu begegnen?
Das rosa Menschenfleisch von früher habt ihr eingebaut.
Die letzte Schuppe welkt dahin wie greises Sauerkraut,
Verluste sind stets möglich, denn die Körperzellen regnen.

Wir Schemen laufen aus, und niemand will uns wirklich segnen,
gefühltes Nichts, das Tier im Menschen ist schon abgebaut.
Geraubt wird Luchs zum luchsen, Schlangen für die schöne Haut,
wir Klonschimären werden diesem Spiel mit Federhaar entgegnen.

Ja mischt die Löwengene schleunigest unter das Geklonte,
die Zähne wollen nicht mehr reißen, das ist jammerschade.
Doch einst war ich ein echter Mensch und liebte grüne Jade.
Zerzellt! Verfall! Ich fühl nicht mehr wer damals mich bewohnte.

juli
26.06.2014, 15:54
the lamb lies down on broadway
for two grand pianos

Aus grauen Wolken fallen Regentropfen,
die Fensterscheiben malen Schlierenbilder.
Ganz leise hört man jetzt das Nasse klopfen,
ein Wettergott versucht es etwas milder.

Im Hintergrund hört man Pianos spielen,
zwei Künstler lassen Ihre Finger schnellen.
Es ist, als ob dort Wasserperlen fielen,
doch sprudeln Töne aus den Tastenquellen.

Der Regen und die Künstler mischen Noten,
sie wollen keinen schönen Ton versäumen.
Es spielen hier die Musengötterboten
und es ist schön, bei Tageslicht zu träumen.

juli
26.06.2014, 15:56
Wie sag ich's nur?

Der Bleistift ist schon abgebrochen,
papierenweiß wird schmuddelgrau,
die Stunden sind so hingekrochen;
wie sag ich's Dir als Deine Frau?

Seit fünfunddreißig schnellen Jahren
siehst Du mich an, mein liebster Schatz,
der Körper geht, auch wer wir waren -
wie sag ich's nur in einem Satz?

Was bleibt, sind unsre Zärtlichkeiten,
ein kurzer Blick, du bist mir nah;
mit Dir geh ich durch alle Zeiten,
gesagt, getan - für immer da.

juli
26.06.2014, 15:57
Sternenschnuppen

Das Dach der Dächer unsrer Welt, zwei Herzen schlagen,
nur Wellblechplatten unter uns, wir schaun nach oben,
das Licht am Himmel flammt und Nachtgedanken wagen,
die Sterne fallen, Wünsche werden aufgehoben,

der Mond ist eine gelbe Sichel, Wolken fliehen
und Fledermäuse ziehen lautlos ihre Bahnen,
zwei Herzen flattern, andres Sein wird ausgeliehen,
vier Hände suchen Halt und sehnen Haut und ahnen,

geheimnisvolles Wir im Dunkeln, doch alleine,
Unendlichkeit in dieser Nacht, und wir verweilen
im Augenblick, und alle Sterne werden Deine,
bis es geschieht und wir erdachte Küsse teilen.

juli
26.06.2014, 15:59
Die Katze

Klein und zierlich bist du mir begegnet,
und dein Tigerfell war ganz zerzauselt.
Ohne jede Spur von Eitelkeiten
wühltest du in gelben Plastiksäcken.

Dosenreste hielten dich am Leben
und die letzte Zuflucht war ein Schuppen.
Kehlig war dein flehendes Miauen;
suchtest Schutz, mein Herz und mein Erbarmen.

Augen blickten tief in meine Seele,
schnurrend, schmusend waren deine Fragen,
schlichen sich ganz langsam ins Gewissen,
warm und satt. So wolltest du es haben.

Nah am Ofen liegst du, eingekuschelt.
Ich bin jetzt der Gast in deinem Zimmer.
Gern serviere ich dein Lieblingsfressen.
Menschlich liege ich dir jetzt zu Füssen.

juli
26.06.2014, 16:01
Level acht

Sebastian du bist doch unter zwanzig,
dein Lebenslevel zeigt erst Stufe sieben.
Die beiden Alten dort sind schon ganz ranzig.
Die Frist ist um, du kannst sie nicht verschieben.

Was nützen dir die Liebe und Erfahrung.
Vermißt du nicht zu Weihnacht die Orange ?
Jetzt bettelst du um Arbeit und um Nahrung,
komm doch zu uns in diese Rentenbranche.

Die zwei sind doch zum Abschuß freigegeben
und hast Du diese Knacker umgebracht,
verlängert sich Dein eignes Menschenleben.
Du steigst empor auf Lebenslevel acht,

kassierst Du deren Abendwohlfühlrente.
Es sind zu viele hier in diesem Staate !
Jetzt schießt die Jugend, mach` es so wie Bente,
sie ist Expertin für die Attentate.

juli
26.06.2014, 16:02
Atmen


Es fühlt sich an wie Schneegestöber,
hart berührt das Fremde deine Haut.
Hier hörst du ferne Trommeln und dein Herz
im Niemandsland ums Leben klopfen.

Die Wand ist nah, und Beine rennen schnell,
du hast dich niemals umgeschaut.
Gejagt, doch voller Zuversicht suchst du
die altbekannten Regentropfen.

Die Atmosphäre ist von früher,
es gibt luftgeschwängertes Gestöber,
ersticken wirst du nach und nach
und freies Atmen ist ein Privileg.

Das nachgespielte Wetter, Nebelwand
und Schneegeflocktes werden gröber,
die Flucht durch Plastikstaub zur Zellmembran
gehört zu deinem Lebensweg.

Du rennst mit deinem letzten Atemzug,
das Luftgemisch wird immer dichter.
Vor Deinem innren Auge ziehen Liebe,
Lust die Zärtlichkeit vorbei und Wut.

Der Prall ist hart du spürst ein Trennen,
daraufhin erscheinen die Gesichter,
die helfen wollen, Wolken regnen
und am Ende wird doch alles gut.



Vorher

Atmen


Es fühlt sich an wie Schneegestöber, hart berührt das Fremde deine Haut.
Hier hörst du ferne Trommeln und dein Herz im Niemandsland ums Leben klopfen.
Die Wand ist nah, und Beine rennen schnell, du hast dich niemals umgeschaut.
Gejagt doch voller Zuversicht suchst du die altbekannten Regentropfen.

Die Atmosphäre ist von früher, es gibt luftgeschwängertes Gestöber,
ersticken wirst du nach und nach und freies Atmen ist ein Privileg.
Das nachgespielte Wetter, Nebelwand und Schneegeflocktes werden gröber,
die Flucht durch Plastikstaub zur Zellmembran gehört zu deinem Lebensweg

Du rennst mit deinem letzten Atemzug, das Luftgemisch wird immer dichter.
Vor Deinem innren Auge ziehen Liebe, Lust die Zärtlichkeit vorbei und Wut.
Der Prall ist hart du spürst ein Trennen, daraufhin erscheinen die Gesichter,
die helfen wollen, Wolken regnen und am Ende wird doch alles gut.

juli
26.06.2014, 16:04
Spatzen

Oberhalb der Regenrinne
sitzt die ganze Spatzenschar,
sprungbereit mit wilden Kindern,
heute wird der Ausflug wahr.

Kleine Flügel wollen fliegen.
Spatzenfrau und Spatzenmann
spornen ihre kleine Racker
aufgeregt und eifrig an.

Unten sitzt die dicke Mieze
in dem hohen, grünen Gras,
leckt sich ihre Katzenschnauze,
freut sich auf den Riesenspaß!

Kinderspatzen torkeln, fallen,
flattern ungestüm und wild.
Überraschung heißt das Leben -
heute ist das Schicksal mild!

Denn die Spatzeneltern tschilpen,
rufen nach dem großen Hund,
flattern wild vor Miezis Augen,
lenken ab aus gutem Grund.

Haushund Hasso hört das Lärmen,
scheucht die Katze mit Rabatz,
diese flieht mit lautem Fauchen,
und sie springt mit einem Satz

nun zum Fressen in die Küche.
Haushund Hasso ist schon schlapp.
Und die stolzen Vogeleltern
zwitschern froh: Mann war das knapp!

juli
26.06.2014, 16:05
Die Bank

Auf dem Deich steht eine blaue Bank.
Bei Sonne treffen sich hier Frauen,
bodenständig sind sie und nicht schlank,
um in das weite Meer zu schauen.

Ihre Männer sind schon lange tot.
Doch schweigend blicken sie mit Staunen,
wissend in das Abendsonnenrot,
und hören leises Wellenraunen.

juli
27.07.2014, 13:22
Kinder

Abends vor dem Schlafengehen
schwärme ich von Euch und sehe
in Gedanken ein Geschehen,
wie es war und ich verstehe

eure Menschlichkeit und Sorgen.
Spielen war der Ernst im Leben,
doch nun seid ihr groß geworden,
Lebensläufe sind nicht eben.

Ist das Schicksal Euch gewogen,
machen Zweifel, Neid und Krankheit
um euch einen großen Bogen?
Kind und Eltern sind die Einheit,

fest verbunden in Gedanken,
Tat und voller Zuversichten.
Liebe gilt hier ohne Schranken,
sie wird alles Unglück richten.

juli
27.07.2014, 13:24
Monate

April
Der Nebel flimmert, und die inn`ren Sinneseskapaden,
die dunklen Wolken toben, unten ist die Welt verschneit,
ein Blitzen, von hoch droben dröhnen paukend die Tiraden ,
die Nackenhaare stehen, Blüten fliegen. Hab` ich Zeit?

Mai
Geerdet höre ich die Regenbogenenden knallen.
Die Zunge pelzigzart, sie schmeckt jetzt Sauerkraut mit fad.
Ist Klima hier mein Ende? Werde ich zur Erde fallen?
Und kappen wir gelassen unsren letzten Weltendraht?

Juni
Es fliegen Pusteblumensamen spät zum Abendbraunen.
Das Wetter mischt die Endzeitfarben und verändert schnell,
die Sphären wabern, jetzt kann ich die Erde noch bestaunen.
Es heißt nur: Renovierung, unsre Welt wird zum Rebell.

Juli
Im Dunklen unterm Federbett gesteh` ich meine Taten.
Von draußen tönen fremde Laute - eisig fällt der Frost!
Dann steh`ich auf, und denk`an Dich und seh` jetzt Weltoblaten.
Ich liebe Dich und rufe: " Ben!", und alles wird zu Rost.

juli
27.07.2014, 13:26
Im Schwimmbad


Wie jeden Morgen geht Simone schwimmen,
die Fitness hat es ihr jetzt angetan.
Den Körper muß man auch im Alter trimmen
so zieht sie ihre Bahnen momentan,

im Swimmingpool von Blauenfischenfieren.
Der tierisch, laute Zoo ist gegenüber -
Sie will nicht wie ein Hering marinieren,
Simone geht zu der Kabine rüber,

und greift sich Ihren Lieblingsbademantel,
bedeckt sich schnell und fragt: "Was mach ich bloß?"
Denn draußen ist ein unbekanntes Trampel,
sie linst und sieht das Zoorhinozeros.

Was jetzt gebraucht wird ist ein schneller Lauf!
Das Nashorn kann bekanntlich nicht gut sehen.
Sie setzt sich ihre Badekappe auf,
das macht ihr neuen Mut um rauszugehen.

Simone rennt hier um das nackte Leben,
mit einem Sprunge landet sie im Becken.
Das Nashorn steht am Rand und schnaubt soeben,
es will hier erst einmal die Lage checken.

Sie schwimmt, es zappeln Andre in der Mitte,
der Bademeister pfeifft, die Rettung kommt.
Hier helfen nur noch Wunder oder Dritte,
er schubbst das Untier und versenkt es prommpt.


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Im Schwimmbad

Wie jeden Morgen geht Simone schwimmen,
die Fitness hat es ihr jetzt angetan.
Den Körper muß man auch im Alter trimmen
so zieht sie ihre Bahnen momentan,

im Swimmingpool von Blauenfischenfieren.
Der tierisch, laute Zoo ist gegenüber -
Sie will nicht wie ein Hering marinieren,
Simone geht zu der Kabine rüber

und zieht den Badeanzug langsam aus -
Ein Rammen, Schnauben, Grollen, Trampeln, Brüllen -
Es wackelt jetzt an dem Kabinenhaus,
sie will sich schnell mit warmen Stoff verhüllen,

und greift sich Ihren Lieblingsbademantel,
bedeckt sich schnell und fragt: "Was mach ich bloß?"
Denn draußen ist ein unbekanntes Trampel,
sie linst und sieht das Zoorhinozeros.

Aus Jurassic Park kennt sie die Jägerszenen
der Kopffilm sendet: Jagdbetäubungspfeile!
So steht sie da und will sich zurücklehnen
mit nichts bewaffnet, wartet sie`ne Weile.

Und hört im Hintergrund das Nashorn wüten.
Jumanji heißt ein Film: Es rennen Tiere.
Ein Zoorhinozeros läßt sich nicht hüten,
es ist nicht zahm, es gibt die Sprachbarriere.

Was jetzt gebraucht wird ist ein schneller Lauf!
Das Nashorn kann bekanntlich nicht gut sehen.
Sie setzt sich ihre Badekappe auf,
das macht ihr neuen Mut um rauszugehen.

Simone rennt hier um das nackte Leben,
mit einem Sprunge landet sie im Becken.
Das Nashorn steht am Rand und schnaubt soeben,
hier will es erst einmal die Lage checken.

Sie schwimmt, es zappeln Andre in der Mitte,
das Martinshorn ertönt die Rettung naht.
Hier helfen nur noch Polizei und Dritte:
Crocodile Dundee hat die Idee parrat

Und sieht dem Rhinozeros in die Augen,
berührt den Wilden mit Schamanenhänden.
Dundee kann ihm den Ausflug nicht erlauben,
er suggeriert: es wird hier friedlich enden.

juli
27.07.2014, 13:27
Vom Schifffahren

Das Bug der Adler teilt das Meer mit Leichtigkeit,
sanft wiegend liegst Du scheinbar friedlich mir zu Füßen,
das Schaukeln fühlt sich an wie die Unendlichkeit,
und Vögel fremder Länder werden mich begrüßen.

Gedanken schaukeln mit dem Wasser hin und her,
ich höre mich jetzt leise Melodien pfeifen,
die Augenblicke wandern endlos übers Meer,
hier ist es leicht, die Lebensfreude zu begreifen.

juli
27.07.2014, 13:28
Vom Meer

Wasserkämme voller weißer Gischt,
wirbelnd zeigen sie die wilden Posen,
packend sich das Himmelgrau vermischt,
donnernd schäumen sie ein Lied und tosen.

Stürmisch malt ein Künstler diese Phase -
Blaumeliert verwühlen Meereswellen,
Täler fallen hier in die Extase,
während hohe Wasserwände schnellen.

juli
06.08.2014, 10:14
Die Zeit

Im Leben gibt es keine Stunde,
die stehenbleibt und nicht vergeht.
Die Zeit zieht weiter mit der Kunde,
dass die Vergangenheit verweht.

Die Hoffnung nährt ein ganzes Leben,
dem Zeitenstrom doch zu entfliehn,
dem Leben einen Sinn zu geben,
um dann ins Paradies zu ziehn.

juli
25.08.2014, 15:09
Frauen und Technik

Die Erde ist so winzigklein,
und ferne Welten lockten mich.
Du sollst der Allerschönste sein -
mein Werken war für Dich und mich.

Die Nächte hab ich durchgemacht,
ich wollte dich nur einmal sehn.
Du bist so schön mit all der Pracht,
wir werden uns gewiss verstehn.

Beim beamen hab ich mich verdrückt,
nun steh ich hier und weiß nicht wo.
Es ist doch irgendwie verrückt,
jetzt bin ich hier im Statusquo.

juli
25.08.2014, 15:10
Sina und ihre Freunde

Liebe schwarze Hundeschnauzen,
rückt mir doch auf meine Pelle,
höre Euch so gerne wauzen,
multo Bienen schwarze Schnelle!

Wenn ich euch das Stöckchen werfe,
allerbeste Schäferbienchen.
und euch mit den Bällen nerve.
Liebste ist mein wildes Sinchen!

Schnuppern auf dem Blümchenrasen,
hier lag doch ein alter Knochen.
Hunde denken nur an Hasen,
spüren wer da längs gekrochen.

Wer es findet, der wird siegen,
Freiheit heißt die Tobestunde!
Balgen bis die Leiber fliegen
ist das Motto dieser Runde.

juli
25.08.2014, 15:12
Zum Horizont

Wir werden bald zum Horizont verreisen.
Libellen fliegen und die Würmer fressen,
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.

Verwandelt dann als Feder oder Eisen -
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.
Wir Menschenseelen werden anstattdessen
im Nebel langsam umeinander kreisen.

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden
Das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde
mit dir das Erdendasein neu erkunden.

juli
22.09.2014, 20:21
Beim Zahnarzt

Der Mund ist auf , die Faust geballt
so sitz ich da fast angeschnallt
der Sauger saugt, die Frist ist um
für einen Zahn: Brimborium

Der Zahnarzt holt die Zange raus.
Ich denke schlicht: Aus mit der Maus?
Und beisse ihn mit letzter Kraft,
sein Daumen hat es nicht geschafft!

Mein Zahnarzt schreit, das Blut es spritzt,
er ist jetzt ganz schön aufgeschlitzt!
Der Zahn bleibt drinn, ich beiß auf Holz -
das ist gerecht, jetzt bin ich stolz.

juli
22.09.2014, 20:22
Jil, der Storch und die Krähe

Weiße Nebelwände wehen über Feld und Wiesen.
Ihre leisen Schritte führen in die stillen Schleier,
und die Wolken türmen sich wie märchenhafte Riesen -
grüne, moosbedeckte Wege führen Jil zum Weiher.

Friedlich stakst ein Storch an einem neuen Lebensufer.
Unbekümmert gluckst ein kleines Baby in die Weite.
Schwarz gekleidet fliegt die Krähe hier als Endzeitrufer
über Storch und Teich und kreischt: " Es muss zur andren Seite.

In den Menschenleibern herrscht seit langem Kindesleere.
Kummer, Hoffnungslosigkeit und Unglück soll ich mehren.
Krah, ich töte es ganz schnell, es ist mir eine Ehre.
Es ist meins! Du kannst das zarte Fleisch mir nicht verwehren."

Storchenklappern hallt durch Flur und nassgetauchte Felder.
Währenddessen handelt Jil, und findet diese warmen
Babyhände - sie verjagt den schwarzen Todesmelder.
und umschließt das Kindchen liebevoll mit ihren Armen.



Jil, der Storch und die Krähe

Weiße Nebelwände wehen
über Feld und Wiesen.
Ihre leisen Schritte führen
in die stillen Schleier,

und die Wolken türmen sich
wie märchenhafte Riesen -
grüne, moosbedeckte Wege
führen Jil zum Weiher.

Friedlich stakst ein Storch
an einem neuen Lebensufer.
Unbekümmert gluckst
ein kleines Baby in die Weite.

Schwarz gekleidet fliegt die Krähe
hier als Endzeitrufer
über Storch und Teich und kreischt:
" Es muß zur andren Seite.

In den Menschenleibern
herrscht momentan Kindesleere
Kummer, Hoffnungslosigkeit
und Unglück soll ich mehren.

Krah, ich töte es ganz schnell,
es ist mir eine Ehre.
Es ist meins! Du kannst mir dieses
Fleisch hier nicht verwehren."

Storchenklappern hallt durch Flur
und nassgetauchte Felder.
Währenddessen handelt Jil,
und findet diese warmen

Babyhände - sie verjagt
den schwarzen Todesmelder.
Und umschließt das Kindchen
liebevoll mit ihren Armen.

juli
22.09.2014, 20:24
Vom Suchen nach Worten

Zauberworte schenken mir Vergnügen,
Papier duldet Schreiben bis zum Brennen,
Tanzen soll den einen Takt benennen,
Wort für Wort ein Aneinanderfügen.

Vielleicht ist das Dichten nur Betrügen,
und wir können nicht zusammen rennen,
doch ich würde dich so gerne kennen,
Schwingen heben sich mit Rhythmusschüben.

Baden in den eignen Seelensphären
laden ein zum stummen Selbstverlieben.
Denken heißt vor allem abzuklären.

Werde ich hier nochmals überlegen,
und die Bilder samt den Takt verschieben?
Geist und Seele gilt es abzuwägen.

juli
22.09.2014, 20:25
Ganz unten

Vergeblich wolltest Du den einen Hafen,
jetzt suchst Du zwischen Öl und welken Blättern
den trocknen, menschenleeren Platz zum Schlafen
und findest nur Beton mit alten Brettern.

Der letzte Schuss verschleißt die Drahtseilvenen,
Gedanken hangeln bis zum Heroin.
Ein Teufelskreis mit bangem Todessehnen,
der Rausch verbrennt dein Sein mit Kerosin.

Der nächste Morgen heißt nur: Geld besorgen.
Verzweifelt, zwischen Markt und Bahnhofshalle
damit vertraut, denn hier bist Du geborgen,
verkaufst Du deine Haut und fühlst die Falle.

Auf dass der nächste Schuss zum sich Betäuben
verhilft, die Sonnenstrahlen zu empfinden,
auch wenn sich Denken und der Körper sträuben.
Dein Leben kennt nur Gift, und das heißt schinden.