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Falderwald
20.01.2014, 19:47
Disqualifiziert
pädagogisch - moralisch - ideologisch


Ja sollen wir die Schwulen denn erschlagen
und obendrein die lesbische Moral?
In aufgeklärter Zeit ist es normal,
dass jene Menschen auch ihr Leben wagen!

Und liebe deinen Nächsten, sprach einmal
der heilige Prophet aus fernen Tagen
im Wissen um die fürchterlichen Klagen
der Schwachen jener Zeit und ihre Qual.

Die Kirchen aber wollen das verhindern,
weil sie um ihre alten Dogmen buhlen,
sie weigern sich, des Nächsten Leid zu lindern.

Ihr sprödes Weltbild duldet keine Schwulen.
Verschwindet aus den aufgeklärten Schulen,
und haltet ferne euch von unsern Kindern!


Falderwald
. .. .

Erich Kykal
21.01.2014, 20:03
Hi, Faldi!

Da überkam's dich mal wieder! Versteh ich gut!

Nach vorne raus jahrtausendaltes Gedankengut predigen und Gleichgeschlechtliches verdammen, nur um hintenrum (welch Wortwitz!) über Ministanten herzufallen, in klösterlicher Abgeschiedenheit "Unzucht" zu treiben.
"Beichtete" nicht kürzlich erst ein fescher Exgardist der Schweizer Garde, er hätte während seiner Zeit im Vatikan gleich mehrere "eindeutige" Angebote bekommen, von indirekt bis unverfroren offen, vom Pater bis hinauf zu Kardinälen?
Heilige Doppelmoral!!!

Warum ist Schwulsein denn so "verdammenswert"? Machen wir uns mal klar, worauf es vor 2tausend Jahren für eine Gemeinschaft ankam: Möglichst viel Nachwuchs zu zeugen, um hohe Kindersterblichkeit auszugleichen und den Stamm stark zu machen gegen all die anderen Stämme ringsum! Wachstum um des Überlebens willen war die Devise: Seid fruchtbar und mehret euch!
Da war einer, der - mangels Interesse am anderen Geschlecht - keine Kinder zeugen wollte und womöglich noch andere dazu verführte und so weitere Mitglieder (Wortspiel!) vom Stammeskanon der Fortpflanzung abhielt und dem lebenswichtigen Kreislauf entzog, wohl der allerschlimmste Sünder in den Augen jener, die über das Wohl der Gemeinschaft zu wachen hatten! Da war ein Gesetz nicht genug - das musste auch noch religiös verdammt werden!
Bedauerlich, dass ausgerechnet diese Religion es geschafft hat, sich so auszubreiten. In vielen anderen Kulturen sah man die Sache wesentlich entspannter. Aber was hatte der nahe Osten von jeher schon mit Entspanntheit zu tun!!??:rolleyes:

Jedenfalls ein sehr gutes Sonett! Sehr gern gelesen und bequasselt! Und für ne kleine Vorlesung ex tempore hat's auch noch gelangt!;)

LG, eKy

Falderwald
22.01.2014, 17:28
Servus Erich,

mich ärgert ganz einfach die Anstrengung der Kirchen, sich gegen pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an öffentlichen Schulen stellen zu wollen, so wie sie es ausdrücken.
Hier speziell: Homosexualität als Unterrichtsgegenstand

Mal abgesehen von den "Taten unter den Ordensröcken", bestehen diese Institutionen darauf, gemeinnützige Zwecke zu verfolgen, was ihnen staatliche Mittel und Subventionen einbringt.
Das heißt aber auch, dem allgemeinen Wohl dienen, nämlich der Gesamtgesellschaft gegenüber.
Und die schließt Homo- und Transsexuelle mit ein, die kann man nicht einfach wegbeten, diese Menschen sind da und haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.

(Fast) Jeder junge Mensch wird irgendwann (die ersten) sexuelle(n) Erfahrungen machen.
Wenn nun z.B. ein fünfzehnjähriger Junge merkt, er kann mit Mädels überhaupt nichts anfangen und er fühlt sich zum gleichen Geschlecht hingezogen, dann frage ich, warum sollte dieser Mensch unter seiner sexuellen Ausrichtung, die er sich nicht selbst ausgesucht hat, leiden müssen?
Das gilt natürlich für Mädchen ebenso.
Wenn das nämlich passiert, dann wird der Leidensdruck oft so hoch, dass er lebensbestimmend wird und von anderen wichtigen Dingen ablenkt.
Damit ist keine Chancengleichheit mehr gegeben.

Der einzige Weg, dies zu verhindern, ist, die jungen Menschen gezielt zur Empathie, d.h. Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen, zu führen.

Und das gilt für alle Seiten.
Für "Lesben" und "Schwule" genauso wie für "Heteros".

Nur so können Ausgrenzungen künftig vermieden werden.

Und eine Institution, die sich am Bildungswesen beteiligt, darf mit ihrer Lehre dieser Art von Aufklärung nicht im Wege stehen.
M. E. ist das ein krasser Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien und somit verfassungswidrig.
Was hat diese Lehre noch an unseren Schulen zu suchen?
Ich finde, die Kirchen haben sich mit diesem Verhalten selbst demaskiert und somit disqualifiziert.

Und noch etwas:

Der Traum von Europa kann nur mit viel Toleranz verwirklicht werden.
Solange wir aber nicht vor der eigenen Haustüre kehren und Toleranz gegenüber unseren eigenen Minderheiten walten lassen, solange sind die Bedingungen dieses Traumes nicht einmal ansatzweise erfüllt.


Vielen Dank fürs Lesen, Bequasseln, die Vorlesung und das Lob fürs Sonett...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

wüstenvogel
02.03.2014, 21:42
Hallo Falderwald,

ich kann deine Wut sehr gut verstehen und teile sie größtenteils auch.

Doch ich halte nichts davon, den Religionsunterricht ganz aus den Schulen zu verbannen.
Gerade hier bietet sich die Gelegenheit, auf die Ursprünge und Wurzeln der verschiedenen Religionen einzugehen - natürlich immer im Geiste der Toleranz und Offenheit.
Über sexuelle Orientierungen sprechen wir bei uns im Sexualkundeunterricht des 3. oder 4. Schuljahres (falls von den Kindern her ein Interesse besteht).

Ich unterrichte gerne Religion - das ganze letzte halbe vierte Schuljahr geht es immer um die Weltreligionen - mir ist es ganz wichtig, dass die Kinder informiert sind, wenn sie ins 5. Schuljahr wechseln. Es fällt mir nicht schwer, verschiedene Religionen gleichberechtigt nebeneinander zu stellen - für viele ist das "schon" Ethikunterricht, aber das ist mir egal.

Kirchen, religiöse Institutionen spielen bei mir nur eine untergeordnete Rolle, mir sind Glaubensinhalte und Gespräche darüber viel wichtiger.

Auf jeden Fall sollten wir den Religionsunterrricht nicht irgendwelchen bornierten Ideologen überlassen, finde ich.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Falderwald
03.03.2014, 20:06
Hallo wüstenvogel,

solange Religionsunterricht als religionsgeschichtlicher Unterricht ausgelegt ist, könnte ich das noch akzeptieren, denn Aufklärung tut wahrlich Not.
Das wäre dann wirklich so eine Art "Ethikunterricht" auf der Grundlage verschiedener Religionen.

Es widert mich nur an, wenn Kinder in unserer ach so aufgeklärten Zeit durch sogenannten Religionsunterricht (jeglicher Religion) indoktriniert werden, indem ihnen Gleichnisse und Allegorien als Wahrheiten vermittelt werden, die wider aller menschlicher Vernunft sind, weil ihnen Hoffnung und Erlösung durch die rechte Lebensweise versprochen wird.
Das nenne ich Manipulation und wenn es unsere heutige Gesellschaft nicht schafft, ihren Kindern Moral- und Ethikvorstellungen abseits aller Glaubensrichtungen zu vermitteln, so tut sie mir nur noch leid, denn dann ist das eine sehr arme Gesellschaft.

Auf jeden Fall sollten wir den Religionsunterrricht nicht irgendwelchen bornierten Ideologen überlassen, finde ich.

Dem kann ich nur vorbehaltlos zustimmen.
Aber das Problem hätten wir nicht, wenn die, ich nenne es "Glaubensschulung" da bliebe, wo sie hingehört, nämlich in die jeweiligen Tempel und Kirchen.
Religion ist kein Schulfach, das benotet werden darf, denn es ist eine reine Glaubenssache. Und Glauben kann man nicht lernen. Der wird meist seinen Opfern aufgedrängt und als einfaches und leicht zu handhabendes Weltbild untergejubelt.
Das ist ein sehr bequemes und effektives Mittel zum Zweck, auch kleine Menschen schon steuern und kontrollieren zu können.
Galube und Religion sind und bleiben Machtinstrumente, um das gemeine Volk unter Kontrolle und Zwang halten zu können, ohne dass es ihnen selbst bewusst wird.
Und genau zu diesem Zwecke wurden Religionen auch künstlich konstruiert.

Und jetzt hält man daran fest, denn es hat sich ja bewährt.

Besser ich höre jetzt auf, bevor die Gäule wieder mit mir durchgehen. ;)


Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken zum Thema...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


PS:
Ich antworte dir morgen auf deinen neuen Text "Glauben".

wüstenvogel
04.03.2014, 12:37
Hallo Falderwald,

meiner Meinung nach sollte Religion bzw. sollten Religionen durchaus in der Schule
"gelehrt" werden - im Sinne einer offenen, toleranten Auseinandersetzung mit verschiedenen Ideen und Glaubensrichtigungen. Natürlich besteht dabei die Gefahr der blinden, unkritischen Idoktrination -vor allem, wenn man den Religionsunterricht ausschließlich den Kirchen überlässt.

Aber du wirst ja auch nicht den Geschichtsunterricht abschaffen wollen,
weil immer die Gefahr besteht, dass Schüler mit einem unreflektierten Nationalismus stark einseitig beeinflusst werden könnten.

Ein kritischer Geschichts- und Religionsunterricht sind für mich Bausteine zur Erziehung von mündigen, autonomen, (selbst)verantwortlichen Menschen.


Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Falderwald
04.03.2014, 18:14
Hallo wüstenvogel,

ich sagte ja schon, dass ich gegen einen rein sachlich bezogenen religionsgeschichtlichen Unterricht nichts einzuwenden hätte.

Meiner Meinung nach kann man Glauben nicht lehren.
Das Wort "Glaubenslehre" ist für mich schon in sich paradox.
Das einzige was gelehrt werden kann, sind vorgeschriebene Rituale und (ethische) Verhaltensweisen.

Da braucht es ein Idealbild des Menschen, was zum göttlichen Teil erhoben wird.
Dieses kann verehrt und als (ideales) Fallbeispiel verwendet werden.
Um dieses Fallbeispiel werden Mythen, Wunder, Offenbarungen, Ethikvorstellungen und sogar (ideale) Wunschvorstellungen u. ä. geknüpft. Dieses Gebilde wird in das entsprechende Dogma eingewebt und fertig ist die heilige Schrift bzw. die heilige "Lehre".
Laut dieser kann dann die unsterbliche Seele durchaus in die höchsten Gefilde
einziehen oder auch nicht. Der Trost für ein menschliches Leben ist dabei genauso darin enthalten, bis hin zu den schrecklichsten Sanktionen.
Die Rechnung geht auch auf, denn es hat sich ja noch niemand aus dem "Jenseits" beschwert.

Nur so aber kann das funktionieren. Das ist die einfache Philosophie für das Volk.
Was der Clou dabei ist, das ist noch nicht einmal eine Frage der Intelligenz, vielmehr des persönlichen Charakters und der individuellen Beeinflussbarkeit.

Wenn ein Mensch geboren wird, dann wird er nicht als Christ, Moslem, Hindu, Buddhist oder Jude geboren.
Nein, er wird erst dazu gemacht, weil er von Kindesbeinen an mit der jeweiligen Religion in seiner Gesellschaft konfrontiert wird.
Das geschieht automatisch und zum Teil sogar unbewusst. Das ist die große Stärke der Religionen und das Kriterium für ihr Überleben über viele Jahrhunderte und Jahrtausende.
Sie schleichen sich von hinten ein und bei denen sie auf fruchtbaren Boden fallen, dort können sie keimen.

In einem modernen, demokratischen Rechtsstaat, der Schulbildung zum Recht und zur Pflicht für alle Kinder macht, der diese kontrolliert und ausführt, sollte es m. E. keine unseriösen Lehren geben, die nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten beruhen, sondern auf Dogmen, die in keiner Weise bewiesen werden können.

Um ein nützliches Mitglied dieser Gesellschaft zu werden, braucht es Mathematik, Sprach- und Schreibkenntnisse, Wissenschaft (inkl. Geschichte und Erdkunde), Politik, Ethik, Kunst/Musik, EDV und Sport für die körperliche Ertüchtigung als solides Fundament.

Der persönliche Glaube spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Der ist Privatsache und sollte es in diesem Zusammenhang auch bleiben.

Wobei wir ja wieder beim Glauben wären und ich an dieser Stelle einen Schlussstrich ziehen möchte, weil das ja eigentlich dein Thema ist und ich dort noch einen Kommentar versprochen habe...;)


Vielen Dank für die erneute Rückmeldung...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Narvik
18.05.2014, 08:08
Hallo Falderwald,

das kirchliche Weltbild hat sich schon längst überholt.
Dennoch halte ich es in einer multikulturellen Gesellschaft für angebracht, den Kindern das Wissen um die verschiedenen Religionen zu vermitteln, da nur so ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Kulturen erreicht werden kann.
Glaubensinhalte sollten nicht vermittelt werden, das ist auch nach meinem Dafürhalten sehr schwer.
In meiner Schulzeit wurde streng nach kirchlichem Lehrbuch vorgegangen und wehe dem, der Zweifel äußerte oder sich davon distanzierte. Schließlich war Religion ein Unterrichtsfach, in dem Arbeiten geschrieben wurden und den daraus resultierenden Noten auf dem Zeugnis wurde damals noch wesentlich mehr Gewicht beigemessen, als das heute der Fall ist.
Was die reinen Glaubensinhalte anbelangt, schwimmen wir auf der gleichen Wellenlänge. Diese Lehre sollte in den jeweiligen Einrichtungen der verschiedenen Instutionen verbleiben.
Den Glauben kann man in einer Schule weder vermitteln, noch benoten und viele religiösen Ethiken sind zudem äußerst fragwürdig.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Erich Kykal
18.05.2014, 11:22
Hi nochmal!

Habe grade dies bemerkt:

S3Z3 - gehört da nicht ein Komma nach "sich"?

Sehr gern erneut gelesen - vor allem nunmehr im Hinblick auf gewisse steinzeitliche Reaktionen auf den Mut und die Lebensoffenheit von Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst!

LG, eKy

Falderwald
19.05.2014, 17:50
Hallo Narvik,

wenn du damit Religionsgeschichte meinst, stimme ich dir zu, denn das könnte zu mehr Integration und Toleranz führen. Das sollte aber so objektiv wie möglich geschehen, ohne eine Religion zu bewerten.
Alle anderen Inhalte sollten draußen bleiben, da kann ich deinen Worten nichts mehr hinzufügen.

Danke für deinen zustimmenden Kommentar...:)


Servus Erich,

jawoll Herr Lehrer, ich Schlunz habe wieder ein Komma vergessen. Wird sofort eingefügt. ;)

Ich wusste immer schon, dass Österreich die schönsten Frauen hat. Die gibt es jetzt sogar mit Bart dort. Für jeden Geschmack ist was dabei. :D

Danke für die erneute Rückmeldung...:)


Vielen Dank für eure Antworten...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal
19.05.2014, 18:21
:D Wir in Österreich sind diesbezüglich im Vorteil - wir konnten uns die letzten paar Jahre an die gute Conchita "gewöhnen"... euch hat es wie den Rest Europas eher überraschend getroffen!:D;):rolleyes:

LG, eKy

Falderwald
19.05.2014, 18:28
Ja, so ungefähr wie ein Blitz beim K... :D

Aber das gibt sich, wenn's keine Eintagsfliege ist.
So erfolgreich wie ABBA wird Conchita sicherlich nicht.

Die Schwedinnen waren knackiger...;)

LG

Falderwald

Dana
19.05.2014, 19:47
Lieber Faldi,

ein gutes Gedicht muss man dir nicht mehr bescheinigen - es ist da.:)

Mit "Disqualifiziert" zeigst du auf, dass Lyrik nicht nur berührt - sie setzt auch in Bewegung, was Kommentare deutlich aufzeigen.
Ich habe Gedicht und Kommentare interessiert gelesen. Nicht zuletzt den aufkommenden Humor, der ebenso in Tiefen schürft.

Schaut man sich aber in der "aufgeklärten Welt" um und lässt verständlich so manche Verbortheit entschuldigend gelten, treten Staaten auf (politisch, kriegerisch, wissenschaftlich und geldgierig auf dem "neuesten Stand") - dann vergeht einem noch mehr.
"Mond- und Marsbesatzer", ehemalige Religionsverfechter, erklären plötzlich, dass Schwule nicht in die Evolution passen.:confused:
In eine Evolution, die immer stattfindet, da ist (bei Mensch und Tier). Vieles haben sie erkannt, wissenschaftlich belegt - aber wenn es um Macht geht, schaffen sie Dogmen, die sich von Religion kaum unterscheiden.
Die Politik ist oft nur eine andere/neue Religion.

Wir sind dem Rittertum und Burgverteidigung immer noch sehr nahe.:(

Die Disqualifizierung lebt.:eek:

Liebe Grüße
Dana

Falderwald
21.05.2014, 17:01
Liebe Dana,

ich pflichte dir bei, diese Art der Lyrik ist im gewissen Sinne provokativ und soll zu Gesprächen und Diskussionen anregen.
Das scheint gelungen und auch ich gewinne dadurch neue Einsichten, denn niemand soll behaupten, dass seine Sicht auf die Dinge die einzig wahre ist.
Ein wenig Humor hilft auch zu besserem Verständnis, gerade dann, wenn man gegensätzlicher Meinung ist. Das entschärft so manche Situation, wenn man denn will.

Die Mächtigen bestimmen immer, was geschieht.
Ob Mond-, Mars- oder andere Weltraummissionen, Gesetze, Gesellschaftssysteme, Frieden, Kriege und auch Ideale, und manchmal werden daraus auch (zeitlich begrenzte) Dogmen.

Homosexualität hat es zu allen Zeiten gegeben und nicht nur bei den Menschen, wie ich erfahren habe.
Toleranz lautet die Devise und Verständnis für eine Minderheit, deren Eigenschaften und Gefühle doch keine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen.
Wenn es natürlich statisch festgelegte Gesellschaftsordnungen gibt, die das ablehnen, dann wird es für jene Menschen schwer, nicht benachteiligt und ausgegrenzt zu werden.
Ich finde, in unserer Gesellschaft müssen auch jene Menschen aufgrund ihrer Leistung alles erreichen dürfen, was allen anderen auch offensteht.
Und das beste Beispiel war der diesjährige "Grand Prix". Dort hat Conchita Wurst, selbst der Name ist genial, verdient den ersten Preis abgeräumt.
Und noch etwas Positives ist dabei: Dass die Bürger Europas endlich mal ein positives Zeichen gesetzt haben.
Ein Zeichen für Toleranz und die Bereitschaft, Leistung anzuerkennen. Hut ab!
Deswegen muss mir die Erscheinung dieses Wesens persönlich nicht gefallen, aber meinen Respekt und meine Anerkennung für diese Leistung hat es alle Male verdient.
Und wenn die Kirche diese Menschen ausgrenzt, ablehnt oder gar ausschließt, indem demagogische Reden gehalten werden, dann haben sie ihre Geimeinnützigkeit verloren.

Wir sind dem Rittertum und Burgverteidigung immer noch sehr nahe.:(

Ja, aber nur räumlich, geistig haben wir uns schon zeitig davon abgegrenzt. .. .;)

Vielen Dank für deinen interessanten Kommentar...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal
21.05.2014, 18:43
HI, Faldi natürlich - nicht Dana, sorry!

Das liegt daran, dass die Kirche das Wort "gemeinnützig" anders definfiert. Für sie heißt es nicht: Tu, was allgemein nützlich ist - nein, für sie heißt es: Tu, was der Gemeinde nützt - und die Grenzen dieser Gemeinde ziehen sie selber: Da sind nur "gute" Christen gemeint, die fruchtbar sind und sich mehren!:D:rolleyes::mad:

Falderwald
21.05.2014, 19:16
Servus Erich,

meinst du jetzt Dana oder mich mit deiner Antwort?

Von der Gemeinnützigkeit habe nämlich ich gesprochen. :D


Liebe Grüße

Falderwald

Erich Kykal
22.05.2014, 16:22
UUPS! - Sorry!

juli
29.05.2014, 14:52
Ich habe Dein Gedicht schon mehrfach gelesen, denn es rüttelt auf und macht nachdenklich.

Vor längerer Zeit lief auf N3 eine Dokumentation, Es ging dort um Homosexualität. Dort fragte ein junger Mann, der schwul ist und auch dazu steht,nach Hilfe um von seiner " Andersartigkeit" loszukommen. Er wollte wissen, wie aufgeklärt unsere Gesellschaft ist.

Er erhielt mehrfache Hilfsangebote von Therapeuten, auch auf Kassenrezept. Es wurde auch Beten, und den Glaubenfinden angeboten.:mad:
Ein Heilpraktiker sagte, wer Gleichgeschlechtlich liebt, hat eine Störung in der Leber:mad:

Der junge Mann war stark und mutig genug einen Film über diesen Irrsinn zu drehen, andere sind nicht so stark.:rolleyes:

Ich bin der Meinung, das jeder der sich verliebt oder der liebt, ob Hetero oder Gleichgeschlechtlich ist, seinem Gefühl folgen soll, denn das Leben ist zu kurz um diese Liebesbeziehungen nicht anzuerkennen.:)

Liebe Grüße sy:)

Erich Kykal
29.05.2014, 15:30
Das hast du schön gesagt, Sy!
Intoleranz ist immer die Folge von kultureller Indoktrination, Wissensmangel oder Dummheit. Meistens wirken sogar alle drei Faktoren zusammen ond/oder bedingen einander!

Das wird auch im Fall von Conchita deutlich: Kaum wurde sie europaweit bekannt, explodierte das Internet geradezu vor politisch unkorrekten bis eindeutig entwürdigenden Witzeleien über die "Bartfrau" - von den "ernst" gemeinten rassisitischen Kommentaren sogar namhafter Promis und Politiker ganz zu schweigen.
Schwer zu sagen, wo da die Grenze liegt zwischen einem (noch) augenzwinkernden Bonmot und einer (bereits) eindeutig herabsetzend gemeinten Demütigung, die gezielt eine intolerante Meinung fördern und unterstützen soll. So oder so aber höchst armselig aus der Sicht eines freien Geistes...

Bezeichnend auch, dass gerade in bildungsfernen Kreisen die größte Homophobie herrscht, dass Andersartige dort besonders nachhaltig gemobbt und verachtet werden. Solange "schwul" oder "Schwuchtel" dort ein "respektables" Schimpfwort ist, wird sich daran auch nicht geändert haben...

Aufgeklärte und tolerante Menschen mögen solch engsichtiges und dummes Verhalten noch so bedauerlich und mitleiderregend finden - es wird noch Jahrtausende brauchen, bis eine so tiefsitzende soziokulturelle Konditionierung, die sogar bis in die Religon reicht, sich endlich verliert...

LG, eKy

juli
29.05.2014, 18:15
Ich habe die Diskussionen um Conchita nicht mitbekommen, ich glaube Dir das auch so.
Wenn sie einen Bart tragen will, ist das persönliche Freiheit, das ist ihre Entscheidung, doch ich glaube der Bart ist nur ein Aufhänger, es ist leider so wie Du gesagt hast:

Zitat eKy : es wird noch Jahrtausende brauchen, bis eine so tiefsitzende soziokulturelle Konditionierung, die sogar bis in die Religon reicht, sich endlich verliert...

Ich bin schlicht und ergreifend der Meinung, wenn sich der Mensch verliebt, ob gleichgeschlechtlich oder Hetero, dann sollte er auf die eigene Liebesfähigkeit hören und ihr folgen.:)

Und wenn jemand fühlt, er/sie steckt in einem fremden Körper ( Mann fühlt wie eine Frau / Frau fühlt wie ein Mann ) sollte er / sie dazu auch stehen. Wie weit die anschließende Veränderung dann sichtbar wird, bleibt jedem selbst überlassen, das ist persönliche Freiheit.

Liebe Grüße sy

Falderwald
31.05.2014, 21:29
Moin syranie,

es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, dass es selbst in unserer ach so aufgeklärten Zeit noch Leute gibt, welche die sexuelle Ausrichtung als Krankheit bezeichnen, die es zu heilen gilt.

All jene Leute haben einen moralischen Knacks im Gehirn, der nicht mehr zu heilen ist. Das sind Demagogen, die andere nur deshalb nicht in Frieden leben lassen können, weil sie Angst um moralische Werte haben, die niemals Werte, sondern nur Wertvorstellungen gewesen sind.
Ausgedacht von solchen, sie in ihrem Sinne auf jegliche Moral pfeifen, aber alle anderen, die eben anders sind, in ihren Neigungen behindern und verdammen, gerade so, als wäre Homosexualität tatsächlich eine ansteckende Krankheit, vor der alle "Normalos" geschützt werden müssten.

Das ist nicht zu fassen und gerade eine Religion, die sich "Liebe deinen Nächsten" auf die Fahnen geschrieben hat, macht sich unglaubwürdig, wenn sie diese Menschen ausgrenzt.

Sie sollten es wirklich besser wissen, denn, wie du ganz richtig schriebst, soll jeder seinem eigenen Gefühl folgen. :)


Vielen Dank für deinen Kommentar...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald