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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An Waldes Ufern


Erich Kykal
13.06.2013, 10:35
Dort drüben liegt an meines Waldes Ufern
ein ganz besonderer, gefühlter Ort,
der Antwort allen Suchenden und Rufern
und Ruhe wird dem aufgescheuchten Wort.

Und diese reine, lichtdurchglühte Stelle
beschenkt den Augenblick, der sie bewohnt
und trägt ihn über ihres Leuchtens Schwelle
in einen Schatten, der sein Sterben schont.

Dem Augenblicke gleich will ich mich sehen,
im Duft von Harz und Erde schier versinkend
dem Orte angehören und vergehen -
dem Rest der Welt mit einem Lächeln winkend.

Chavali
13.06.2013, 17:41
Hi eKy,

ein wunderschönes Naturgedicht.

Aber nicht nur das - auch der Bezug des Menschen zu diesem Ort der Ruhe und Besinnung
wird deutlich.
In wunderbar poetischen Worten wird der Alltag ausgeblendet, ja gar negiert und verlassen.

Am besten in diesem dreistophigen, vierzeiligen Gedicht im Kreuzreim gefällt mir Strophe 3:
Dem Augenblicke gleich will ich mich sehen,
im Duft von Harz und Erde schier versinkend
dem Orte angehören und vergehen -
dem Rest der Welt mit einem Lächeln winkend. Sehr gern gelesen!
LG Chavali

Erich Kykal
13.06.2013, 20:56
Hi, Chavi!

Dieses Gedicht entstand heute an einem dafür eigentlich ungeeigneten Ort: Im Konferenzzimmer zwischen 2 Unterrichtsstunden!:D

Es kam mir einfach so und wollte auf's sprichwörtliche Papier: Ich tippte es natürlich in ein Forum...

Solch eine Stelle hat wohl jeder irgendwo in seiner Erinnerung - wo alles Ruhe ist, man ganz bei sich und mit der Welt im Reinen zu sein scheint, weil irgendetwas in diesem Orte schwingt, das in dir respondiert...sozusagen ein Gleichklang der eigenen Seelenfrequenz mit dem Geschauten, Gehörten, Gerochenen, Gefühlten! Das sind die Orte, wo man tief einatmet - und der nächste Atemzug eine Ewigkeit entfernt scheint...

Vielen Dank für deinen freundlichen Kommi!

LG, eKy