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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dem Nonkonformisten (Stanze)


Antigone
08.01.2013, 08:23
Du, halt die freche Schnauze, pass dich an!
Dir wird bestimmt dann Gutes nur passieren.
Mach’s einfach so, wie jeder brave Mann,
den kann auf lange Sicht doch nichts genieren.
Vielleicht begreifst du dann noch irgendwann:
Nur so kann man im Leben reüssieren.
Doch bist du weiter klüger als die Pferde,
zerstampft dich bald die angepasste Herde.

Erich Kykal
09.01.2013, 21:33
Hi, Antigone!

Meines Erachtens ist da ein Komma zuviel in Z3 nach "so".

In Z5 würde ich zum Ende einen Doppelpunkt setzen.

Am weitaus besten gefallen mir hier die beiden letzten Zeilen: Diese Conclusio ist perfekt formuliert, ein sehr treffender Vergleich, ein klares Bild. Super!

Davor ist es mir streckenweise etwas zu statisch, sprachlich zu steif, zu konstruiert, vor allem die Passage mit "reüssieren" gipfelnd, ein heute nicht mehr gängiger Begriff, der etwas gezwungen wirkt.

Dennoch gerne gelesen - allein schon der köstlichen letzten beiden Zeilen wegen!!!:)

LG, eKy

Antigone
12.01.2013, 10:24
Lieber Erich,

danke fürs Feedback.

Das Komma hinter "so" kann man machen (oder auch Gedankenstriche), wenn man den folgenden Satzteil herausheben will (das war meine Absicht), man kann es aber auch weglassen, dann ist es ein einfacher Vergleich, der selbstverständlich ohne Komma geschrieben wird. Das sind so stilistische Feinheiten, die die NDR einfach wegrationalisiert hat, die aber der Lyrik zur Verfügung stehen.

Das "reüssieren" ist tatsächlich kein Alltagswort, wird aber mit Vorliebe in gewissen "höheren" Kreisen gebraucht. Das war es doch, was ich damit beabsichtigte, nämlich den Verweis: Du kannst aufsteigen! Wie ja das ganze Gedicht überhaupt nur ironisch lesbar ist. Der Doppelpunkt ist gebongt. Danke.

Lieben Gruß
Antigone