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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wanderung im Buch des Lebens


Christian Wolf
11.12.2012, 13:40
Ein Federkiel am Wegesrand
Von unverstandener Güte,
Aus malerischer Schicksalshand,
Betupft die zarte Blüte.

Rasselregen prasselt nieder
Und verweht im Sorgenschwall,
Tintenfass und goldnes Mieder,
Wilder Zorn und Sündenfall.

Blätterschauer, Regensteigen,
Unvollkommner Abendwind,
Seichtes Flöten, stummes Geigen,
Morgenröte, zart verstimmt.

Lautlos schweifen Nebelstreifen,
Ein klammes, graues Wolkenpaar,
Gelobtes Heim lässt mich begreifen,
Wie es vor langen Zeiten war.

Erich Kykal
11.12.2012, 14:07
Hi, Chris!

Der Verdeutlichung halber füge ich meine Vorschläge gleich in dein Zitat: Nimm, was dir brauchbar erscheint"


Ein Federkiel am Wegesrand Kein Komma hier.
von unverstandener Güte,
aus malerischer Schicksalshand Vermeidet Wortwiederholung "von".
die zart betupfte Blüte. Die Zeile war zu kurz.

Rasselregen prasselt nieder Keine Kommata.
und verweht im Sorgenschwall, Für den Rhythmus und die Sprachmelodie.
Tintenfass und goldnes Mieder, So bleibst du im Takt.
wilder Zorn und Sündenfall. So hast du einen Reim zu Z2.

Blätterschauer, Regensteigen,
unvollkommner Abendwind, Zeile war zu lang.
seichtes Flöten, stummes Geigen, Worauf bezieht sich "seichtes" Flöten? Sollte man überdenken.
Morgenröte, zart verstimmt. Hier Komma.

Kläglich schweifen Nebelstreifen,
klammes, graues Wolkenpaar, Zeile zu kurz, "Wolkenpaar" zusammen.
gelobtes Heim und Tal ergreift, Singular - ist nur EIN Paar. Sollte "ergreifen" sich auf die Nebelstreifen beziehen, ist der Satz falsch konstruiert.
In Gold getunktes Nymphenhaar. Diese letzte Strophe ist - sorry - Mist! Neu schreiben oder weglassen!


Im Grunde ein schönes Gedicht, behebt man die Schwächen. Auch diese manirierte Marotte, vorn immer groß zu beginnen, solltest du überdenken - es ist überflüssig, und immer hältst du es auch nicht konsequent ein. Ich hab die Rechtschreibung hier mal "normalisiert", zum Vergleich. Wirkt natürlicher so, finde ich.

Sehr gern gelesen und beklugscheißert!

LG, eKy

Christian Wolf
11.12.2012, 15:26
Danke ;)

Habe es geändert aber es war im Grunde nur ein weiterer Versuch aus schnell eingefallenen Wörtern einen Tagtraum zu erschaffen, also hab ichmir nicht viel davon erwartet.

Danke, ich versuche ohnehin nur die Guten in meine Sammlung zu geben daher ist das aussortieren wichtig!

Danke :D

LG, Christian

Erich Kykal
11.12.2012, 15:34
Ein paar kleine Fehlerchen sind dir beim Korrekturschreiben oben unterlaufen: Lies mal in Ruhe!;):D

LG, eKy

Christian Wolf
12.12.2012, 14:35
Ahaha jetzt habe ich einen Lachkrampf, peinlich :D

Ich hätte mich der Sache ja wohl ernsthaft angenommen, aber es gibt nichts das ich ändern würde, da es von vornherein nur ästhetischen Wert hatte :D

Erich Kykal
12.12.2012, 17:31
Trotzdem kann ich das nicht so stehen lassen, Lachkrampf hin oder her::rolleyes:


Kläglich schweifen Nebelstreifen,
Klammes, graues Wolkenpaar,
Gelobtes Heim und Tal ergreifen,
Ein Gold getunktes Nymphenhaar.

Gehen wir das mal durch:
Die erste Zeile kann man so lassen, allerdings leitet nichts zur Folgezeile über, die eigentlich als Nomen mit 2 Attributen etwas seltsam losgelöst dasteht wie ein Einschub ohne Sinn, da keiner weiß, ob und/oder in welchem Zusammenhang die Nebelstreifen in Z1 mit dem ominösen Wolkenpaar hier stehen!

Z3 sollte am ehesten als neuer Satz beginnen, vor allem, wenn man will, dass sie in Zusammenhang mit Z4 gelesen wird. Sollte das Verb hier, "ergreifen" mit den Nebelstreifen zusammenhängen oder mit dem Wilkenpaar in Z2, ist der Satz in jedem Falle falsch konstruiert.
Soll Z3 für sich allein stehen, ist sie auch falsch, weil unfertig, da nicht erwähnt wird, WAS sie denn nun ergreifen, die gelobten Heim und Tal.

Wenn Z3 aber in Z4 fortgesetzt wird, ist das Komma am Ende von Z3 falsch. Außerdem, wiewohl satztechnisch am ehesten passend, ergibt ein Satz aus Z3 und 4 inhaltlich einfach keinen Sinn! Warum und wie sollten Heim und Tal ein Nyphenhaar ergreifen? Das ergibt nicht einmal als Symbolismus irgendwie Sinn!

Z4 ist ebenfalls falsch: Entweder heißt es: "Ein in Gold getunktes Nymphenhaar." oder "ein goldgelocktes(-gefärbtes,...) Nyphenhaar."
Was du da schreibst, ergibt so keinen Sinn, da "tunken" immer mit "in (etwas)" oder "ein-" einhergeht.


Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich riet, diese Str. neu zu schreiben oder wegzulassen. Der Rest des Gedichts ist wie gesagt nicht schlecht und wäre eine Überarbeitung sicherlich wert.

Übrigens: Ästhetischen Wert hat gute Dichtung, aber sicherlich nicht ein sinnloses Aneinanderfügen zusammenhangloser Phrasierungen!
In diesem Punkt definieren wir Qualität wohl grundlegend anders!;)

LG, eKy

Christian Wolf
12.12.2012, 19:29
Nun um es banal zu erklären waren es unzusammenhängende Worte mit interessantem Klang und folgendem Tagtraum.

So war das gemeint!

Denk bitte nicht von mir ich hätte einen falschen Eindruck von Gedichten :o

Ja die letzte Zeile war mir auch immer ein Dorn im Auge jetzt ergibt es sogar einen Sinn.

Danke vielmals, das Gedicht enthält nun tatsächlich eine Aussage :D

LG, Chris